Der FC Bayern setzte sich im Achtelfinale der Klub-WM mit 4:2 gegen Flamengo Rio de Janeiro durch, weil sich das riskante Spielsystem von Vincent Kompany auszahlte und Konrad Laimer das Spiel offensiv und defensiv prägte.
Er konnte nicht mehr. Als die reguläre Spielzeit von 90 Minuten vorüber war, litt

Der Österreicher erbrachte den Beweis dafür, dass ein Aussenverteidiger das Offensivspiel und Defensivspiel einer Mannschaft gleichzeitig prägen kann. Gleich an zwei Treffern des FC Bayern war er entscheidend beteiligt.
In der 41. Minute tauchte er nach einem Pass von
Goretzka lobt Laimer: "Super nachgesetzt"
Beim 4:2 durch
Auch defensiv war Laimer der Unterschiedsspieler und gewann 62 Prozent seiner Zweikämpfe. Ein Paradebeispiel ereignete sich kurz nach dem Gegentreffer zum 2:3: Nach einem Einwurf in der gegnerischen Hälfte leistete sich
Zwei Treffer kamen durch hohe Ballgewinne zustande
Der Sieg war nicht nur sinnbildlich für die Qualität von Laimer, sondern auch für das Spielsystem von
"Beide Mannschaften wollen hoch pressen, beide Mannschaften gehen ins Eins-gegen-Eins", sagte Goretzka. "Uns war klar, dass das ein sehr physisches Spiel wird. Die haben schon Bock, hinten rauszuzocken. Das machen sie auch gut, aber es gibt im Umkehrschluss natürlich die Möglichkeit, hohe Ballgewinne zu erzielen."
Tatsächlich war das Spielsystem des FC Bayern darauf ausgelegt, frühzeitig Bälle zu gewinnen und dadurch Chancen zu kreieren. Dies gelang nicht nur beim Treffer zum 4:2, als Laimer dem Gegenspieler den Ball abnahm. Auch der Treffer zum 2:0 war auf das Spielsystem mit hochstehenden Verteidigern zurückzuführen.
In diesem Fall war es Innenverteidiger Upamecano, der den Ball tief in der gegnerischen Hälfte gewann. Dieser landete dadurch bei Kane, der schnell den Abschluss suchte und dadurch mit einem abgefälschten Distanzschuss zum 2:0 traf.
Klar ist allerdings auch: Hätte Upamecano den Ball nicht gewonnen, hätte er hinten als Verteidiger gefehlt. Die Gefahr eines gefährlichen Angriffs von Flamengo wäre gross gewesen. Eine Situation, die zeigt, wie nahe Chance und Risiko in dem Spielsystem von Kompany beieinander liegen.
"Wir haben sehr gut angefangen, haben sehr hoch Druck gemacht und waren erfolgreich", sagte Kompany nach dem Spiel. "Wir haben viel richtig gemacht und jetzt sind wir in der nächsten Runde. Wir müssen die Bedingungen immer berücksichtigen. Ich habe mich nach 20 Minuten gefragt, ob wir das über 90 Minuten so machen können."
Bayern hatte weniger Ballbesitz und weniger Torschüsse
Tatsächlich war dies in der Hitze von Miami nicht möglich. Der FC Bayern leistete sich speziell nach dem zweiten Treffer eine Schwächephase. "Wir hatten sofort das Glück auf unserer Seite", sagte Manuel Neuer. "Vielleicht haben wir nach dem 2:0 gedacht, dass es so weiterläuft. Aber man muss gegen solche Mannschaften aufpassen."
Der FC Bayern verteidigte plötzlich tiefer und gab das hohe Pressing auf. Der Gegentreffer zum 1:2 war die logische Folge. Die Südamerikaner hatten über die komplette Spielzeit 51 Prozent Ballbesitz und ein Torschussverhältnis von 12:8. Für den FC Bayern war es deshalb teilweise ein ungewohntes Spiel.
"Das ist eine Mannschaft, die den Ball haben will. Das haben wir auch gemerkt. Sie haben viel Ballbesitz gehabt. Das haben wir nicht so oft", sagte Neuer. "Sie haben nach vorne viel investiert. Wir haben versucht, unseren Spielstil weiterzuspielen und Chancen zu kreieren. Dann war dieser Killerinstinkt da, der uns gegen Benfica ein bisschen gefehlt hat."
Gnabry war als Musiala-Ersatz unscheinbar
Doch nicht alle Spieler des FC Bayern erwischten einen guten Tag. Weil der angeschlagene

Normalerweise ist ein Spieler dieser Position der Dreh- und Angelpunkt seiner Mannschaft. Im Falle von Gnabry war das Gegenteil der Fall. Der Offensivspieler hatte in der ersten Halbzeit die wenigsten Ballkontakte aller Bayern-Spieler. "Gnabry fällt mir heute gar nicht auf", sagte der frühere Bayern-Profi Thomas Helmer, der das Spiel als Experte von Sat.1 begleitete.
Nach 72 Minuten wurde Gnabry für Musiala aus dem Spiel genommen. Er bekam bis dahin weder einen Torschuss noch eine Torschussvorlage zustande und gewann nur 29 Prozent seiner Zweikämpfe.
Umso wichtiger wäre es für den FC Bayern, dass Musiala im Viertelfinale der Klub-WM am Samstag gegen Paris Saint-Germain wieder von Anfang an auf dem Platz steht.