Giulia Gwinn ist das bekannteste Gesicht des Nationalteams. Nun ist die EM für die Kapitänin schon vorbei. Eine schlimme Befürchtung bewahrheitet sich aber zunächst nicht.
Kapitänin
"Die Ausfallzeit beträgt voraussichtlich mehrere Wochen. Das weitere Vorgehen wird mit allen Beteiligten besprochen", hiess es nach einer MRT-Untersuchung bei Gwinn in einem Krankenhaus in Zürich.
Gwinn sei "niedergeschlagen", berichtete Sportdirektorin Nia Künzer nach der Diagnose: "Sie hat sich sehr auf das Turnier gefreut, dementsprechend ist sie jetzt enttäuscht." Ob Gwinn beim Team in Zürich bleiben oder für weitere Untersuchungen abreisen werde, soll "mit allen in Ruhe" geklärt werden.
Nach der Partie befürchteten Mitspielerinnen und Bundestrainer
Unter Tränen den Rasen verlassen
Beim 2:0 gegen Polen in St. Gallen verletzte sich Gwinn in der 36. Minute, als sie sich bei einer Rettungsaktion im eigenen Strafraum mit Polens Stürmerin
Die weiteren Vorrundenspiele gegen Dänemark am Dienstag (18:00 Uhr) sowie am 12. Juli (21:00 Uhr) gegen Schweden muss Deutschland ohne seine Starspielerin bestreiten. Das gilt auch für die möglichen K.o.-Spiele.
Gwinn hatte die DFB-Frauen in St. Gallen erstmals bei einem Turnier als Kapitänin auf den Platz geführt. Die Nachfolgerin von Alexandra Popp gilt als populärste Spielerin in der DFB-Auswahl.
Wück: "Mit dieser Aktion ein fast sicheres Tor verhindert"
Gwinn habe "mit dieser Aktion ein fast sicheres Tor verhindert", sagte Wück über den unglücklichen Zweikampf mit Pajor. "Deswegen ist es für uns einfach unheimlich schlimm, wenn das jetzt wirklich was Schlimmeres sein sollte." Spielerinnen wie Torschützin Jule Brand sprachen von einem "Schock".
Gwinn ist für die Olympia-Dritten von 2024 und achtfachen Europameisterinnen der zweite schwere Ausfall. Ihre Bayern-Kollegin Lena Oberdorf hatte es nach einem Kreuzbandriss im vergangenen Jahr nicht mehr rechtzeitig in den EM-Kader geschafft. Eine Nachnominierung für den DFB in der Schweiz ist ausgeschlossen, da aufgrund der UEFA-Regularien eine Feldspielerin aus medizinischen Gründen nur bis 24 Stunden vor dem ersten Spieltag ersetzt werden darf. (dpa/sid/bearbeitet von mbo)