Barcelona - Die erste Meisterschaftspleite seit dem Ende vergangenen Jahres tat der Feierlaune beim FC Barcelona keinen Abbruch. Die Zuschauer sangen Campéones, die Spieler feixten und lachten, ehe der grosse Moment kam und der deutsche Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen mit seinen Kapitäns-Kollegen die silberne Trophäe in die Abenddämmerung über Barcelona reckte. "Das sind Momente, in denen man wieder Spass hat. Dieser Titel ist etwas ganz Besonderes, er erfüllt uns alle mit viel Glück", wurde der zuvor monatelang verletzte Ter Stegen in spanischen Medien zitiert.

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Flicks Empfehlung an seine Profis

"Ich habe den Spielern gesagt, dass sie diese Feier verdient haben", sagte Trainer Hansi Flick. "Man spürt die ganze Saison über die Verbindung zu den Fans. Und die Art und Weise, wie die Mannschaft gespielt hat, hat zu dieser Verbindung beigetragen."

Die Niederlage im letzten Heimspiel der Liga-Saison ändert daran auch nichts. Nur drei Tage nach dem vorzeitigen Titeltriumph unterlag Flicks Team auch vor den Augen von Ex-Bundestrainer Joachim Löw, dem ehemaligen DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke und dem einstigen Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff mit 2:3 (2:1) dem Tabellenfünften FC Villarreal. "Villarreal lässt Party platzen", schrieb prompt "Mundo deportivo". Doch traf das nur sehr bedingt zu.

Denn die Fiesta des spanischen Meisters, Pokalsiegers und Supercopa-Siegers dieser Saison ging nach dem Schlusspfiff weiter. Für Flicks Trainerstab, den 60-Jährigen selbst und jeden einzelnen Spieler ging es unter Applaus zum Mittelkreis, wo sich alle versammelten. Nur einer fehlte schliesslich noch: Ter Stegen. Der deutsche Nationalkeeper kam als Letzter dazu - und brachte die Meister-Trophäe mit.

FC Barcelona - FC Villarreal
Eine Niederlage ohne Folgen für den FC Barcelona © dpa / Joan Monfort/AP/dpa

Dazu postierte das Team, das sich nach dem vorzeitigen Titelgewinn am vergangenen Donnerstag erst am Freitag in den Strassen der Metropole hatte feiern lassen, auch noch die anderen beiden Pokale des nationalen Triples vor sich. Mit einem stolz-zufriedenen Lächeln wippte Club-Präsident Joan Laporta auf der Tribüne sanft zum Queen-Klassiker "We are the Champions", ehe die Mannschaft auf die Ehrenrunde ging und Wunder-Teenager Lamine Yamal auch mal ausgelassen mit der Eckfahne tanzte.

Ter Stegens zweiter Einsatz nach langer Verletzungspause

Die Niederlage zuvor war da schon zur Nebensache geraten: Nach dem frühen Rückstand durch einen Treffer von Ayoze Pérez in der vierten Minute leitete Yamal zunächst die Wende vor 49.558 Zuschauern im Lluís Companys Olympiastadion ein. Dabei glich der hochbegabte 17-Jährige mit einem Traumtor aus (38. Minute), ehe Fermín López in der fünften Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte gar das 2:1 für die Gastgeber gelang.

Doch fünf Minuten nach der Pause war Barcelona-Torhüter Ter Stegen bei seinem zweiten Einsatz nach mehrmonatiger Verletzungspause erneut geschlagen. Er hatte das Nachsehen gegen Santi Comesaña und in der 80. Minute auch noch gegen Tajon Buchanan. Es war die erste Niederlage für den FC Barcelona in der spanischen Fussball-Meisterschaft seit dem 21. Dezember 2024. Damals hatten die Katalanen zuhause gegen Atlético Madrid 1:2 verloren.  © Deutsche Presse-Agentur