Basel - Nach dem hart erkämpften 2:1 über Dänemark fielen sich die neue DFB-Kapitänin Janina Minge und Teamkollegin Elisa Senss in die Arme, Bundestrainer Christian Wück herzte strahlend seine Spielerinnen. Und nur wenige Stunden später gab es für Deutschlands Fussballerinnen bei der Ankunft im Teamhotel in Zürich gleich nochmal einen Grund zum Feiern: Durch den abendlichen Sieg von Gruppenrivale Schweden steht die deutsche Mannschaft vorzeitig im Viertelfinale der Europameisterschaft in der Schweiz.
Auch ohne Kapitänin
Am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) kommt es zum Duell um den Gruppensieg gegen die Schwedinnen. Diese bezwangen Polen souverän mit 3:0 (1:0) und holten ebenso wie Deutschland sechs Zähler in zwei Partien.
"Das war eine starke Teamleistung", sagte Torgarantin
Bundestrainer lobt Einstellung seiner Spielerinnen
Vor 34.165 Zuschauern im ausverkauften St. Jakob-Park hatte Amalie Vangsgaard (26. Minute) die Däninnen in Führung gebracht. "Es waren zwei Nackenschläge, eigentlich drei Nackenschläge", sagte Coach

Rund 17.000 deutsche Fans - so viele wie noch nie bei einem Auswärtsspiel der deutschen Frauen - feuerten ihre Lieblinge pausenlos an. Nüskens Treffer vom Punkt (66.) und Schüllers 54. Länderspieltor (66.) führten zum verdienten zweiten Turniererfolg.
Nach der Knieverletzung und dem Turnier-Aus von Gwinn führte erstmals die Wolfsburgerin
Armbändchen und Trikot für die fehlende Gwinn
Die deutschen Frauen hielten Gwinns Trikot beim Teamfoto in die Kameras und alle trugen auch ein weisses Armbändchen mit der Aufschrift "GG7". Auf den Rängen hielten Fans Spruchbänder hoch wie: "Wir zusammen für Giuli - gute Besserung." Wück berichtete, dass Gwinn dem Team vor der Partie noch eine besondere Botschaft geschickt und versprochen habe, dass sie nun der grösste Fan der DFB-Auswahl sei.
Der 26 Jahre alte Bayern-Star ist derzeit noch in München zu Behandlungen. Gwinn will aber zur letzten Vorrundenpartie gegen Schweden am Samstag in Zürich als moralische Unterstützung dabei sein.
VAR demoralisiert DFB-Frauen in zwei Szenen
Vier Tage nach dem anfangs mühsamen 2:0-Auftaktsieg gegen Polen starteten die DFB-Frauen zunächst druckvoll.
Nicht Dänemarks gefürchteter Topstar Pernille Harder vom FC Bayern, sondern Vangsgaard erwischte dann das deutsche Team eiskalt: Janni Thomsen tanzte die deutsche Abwehr aus, dann schloss Vangsgaard ganz stark und schwierig für Torhüterin Ann-Katrin Berger ab - 0:1.

Der Rückstand machte das Wück-Team doch etwas fahrig. Ein Handspiel von Frederikke Thögersen schien dann zu helfen. Nach minutenlangem VAR-Check entschied Schiedsrichterin Catarina Campos (Portugal) aber, dass die Aktion ausserhalb des Strafraums war. Dabei stand Nüsken schon bereit, um die Elfmeterspezialistin Gwinn zu vertreten.
Aufatmen nach der Pause
Auch Bühls Schussversuche wurden ständig abgeblockt. So gingen die DFB-Frauen mit einem Rückstand gegen die EM-Zweiten von 2017, die ihr erstes Vorrundenspiel gegen Schweden verloren hatten, in die Kabine.
Der nächste Videobeweis fiel dann zugunsten des Wück-Teams aus: Katrine Veje hatte Linda Dallmann zu Fall gebracht. Dieses Mal durfte Nüsken am Elfmeterpunkt ran und verwandelte sicher. Wie schon gegen Polen glänzte die umtriebige Jule Brand dann mit einem Assist - die bis dahin eher unauffällige Schüller machte das 2:1. © Deutsche Presse-Agentur