Olympia in Deutschland? Die Politik will, aber wollen auch Deutschlands Bürgerinnen und Bürger? Wir haben unsere Leserinnen und Leser gefragt.
Die Bundesregierung will die Olympischen Spiele nach Deutschland holen. Das hat Christiane Schenderlein, die Staatsministerin für Sport im Kanzleramt, im Interview mit unserer Redaktion einmal mehr bekräftigt. Ob 2036, 2040 oder 2044 ist dabei erst einmal egal und auch wo in Deutschland die Spiele dann stattfinden würden, steht noch lange nicht fest. Nach aktuellem Stand interessieren sich Berlin, Hamburg, München und das Rhein-Ruhr-Gebiet für eine mögliche Austragung Olympischer und Paralympischer Spiele.
Doch steht die Bevölkerung überhaupt hinter den Plänen der Bundesregierung? In München soll ein Bürgerentscheid am 26. Oktober Klarheit bringen, auch in Hamburg ist bereits eine Abstimmung geplant. Denn klar ist auch, ohne die Bürgerinnen und Bürger ist die Ausrichtung der Olympischen Spiele wenig erfolgsversprechend.
Wir haben unsere Leserinnen und Leser gefragt, wie sie zu einer Olympischen und Paralympischen Spielen in Deutschland stehen würden und allein die Menge an Zuschriften zeigt, wie sehr das Thema bewegt. Viele Menschen haben dabei vor allem Bedenken, was die Kosten für die Spiele angeht - vor allem angesichts verschiedener Herausforderungen, mit denen sich Deutschland aktuell und perspektivisch konfrontiert sieht. Andere wiederum würden sich über Olympia im eigenen Land freuen, auch um das Zusammengehörigkeitsgefühl in Deutschland wieder zu stärken.
Hier eine Auswahl der Zuschriften, die uns erreicht haben:
- "Das Geld sollte für etwas anderes verbraucht werden. Von den Olympischen Spielen werden Hungrige nicht satt!" (D.-Oliver, 80, Eltmann)
- "Aktuell hat das Land vielfältige ungelöste Probleme in vielen Bereichen, der Staatshaushalt ist auf Schulden aufgebaut und die Erholung der Wirtschaft baut nur auf das Prinzip Hoffnung, die Renten und Pensionsleistungen sind ungesichert, die Pflegeversicherung und das Gesundheitswesen sind am kollabieren. All das zuvor genannte lässt eine Bewerbung zur Ausrichtung einer Olympiade aussehen wie ein schlechter Scherz oder wie eine unverschämte Ablenkung von der Realität, daher ein ganz grosses Nein zu Olympia in Deutschland." (Karl-Heinz Trautwig, 76, Forst)
"Haben wir in Deutschland nicht andere Probleme?"
- "Finger weg von Olympia. Am deutschen Wesen muss Olympia nicht genesen. Das sollen andere machen. Die gesparte Kohle ist woanders besser aufgehoben, zum Beispiel im Bau von Kitas und Kigas." (Günther)
- "Ich fasse es nicht - anstatt Deutschland sozialer zu machen, wird das Geld für ein Spektakel rausgeschmissen, das wieder nur denen zugutekommt, die schon genug haben. Im alten Rom gab es wenigstens noch 'Brot und Spiele' für das Volk - der jetzigen Regierung genügen schon die Spiele als Zuwendung für die von ihr Regierten. Wasser auf die Mühlen der Rechten!" (Sabine, 77 Jahre)
- "Liebe Frau Schenderlein, wenn Sie "die Menschen im Herzen erreichen wollen" sorgen Sie doch einfach dafür, marode Turnhallen und Sportplätze in Ihrem Land für unsere Kinder und Enkelkinder auf "Vordermann" zu bringen. Statt sich mit Millardenschwerem Prestigeprojekt, zu Lasten des Steuerzahlers, ein Denkmal setzen zu wollen. Fangen Sie doch damit einfach endlich an. Auch das hat nämlich mit Sport zu tun und würde die Menschen tatsächlich im Herzen erreichen, da bin ich ganz sicher." (Christa, 66, Garbsen)
- "Ich denke, finanziell hat unser Staat wichtigere Aufgaben zu stemmen. Und wenn schon Förderung und Gelder, dann Sport UND Kultur... damit beides für Normalbürger erschwinglich, erreichbar und finanzierbar bleibt." (Rolf, 56, Beckum)
- "Haben wir in Deutschland nicht andere Probleme die wichtiger sind als Olympia? Zum Beispiel Altersarmut, kostenloses Schulessen und vieles mehr. Die Politiker wollen sich profilieren auf Kosten der Allgemeinheit. Ich bin dagegen." (Gerd, 64, Thalheim)
- "Deutschland hat kein Geld für Kinder, Rentner, Menschen mit Handycap, kein Geld für Umweltschutz, kein Geld für Sozialwohnungen, aber für Kriege und Olympia? Da stimmt doch etwas nicht. Die Milliardäre dürfen alles, ausser sich am Sozialstaat beteiligen. Wie soll der Rest des Volkes das noch stemmen?" (Gabriele, 63)
- "Es ist bedauerlich, aber ich werden höchstwahrscheinlich die Olympischen Spiele nicht mehr erleben aus Altersgründen. Wenn doch - ich wäre dann 98 Jahre - so möchte ich sie nicht in Deutschland sehen, denn wenn die Nation Deutschland denkt, dass man in 15 Jahren die Wirtschaft wieder so in Schwung bringen kann, dass wir uns dies leisten können, dann träumt er oder sie. Positive Stimmen führen jetzt sicher wieder an, was es uns an Einnahmen bringen wird, wie sich Hotellerie und Gastronomie finanziell gut stellen, ein wirtschaftlicher Aufschwung damit einher geht. Sie sollen sich vor Augen führen, welche enormen Kosten es im Vorfeld erfordert. Alte Stadien sind dann nicht zu gebrauchen. Es muss alles neu gebaut werden und wer soll diese Kosten bis zu einem möglichen Gewinn für die Nation tragen? Deshalb von mir ein klares NEIN." (Theodor, 73, Goch)
- "Meines Erachtens eine völlig unsinnige Idee. Aktuell bis mittelfristig hat Deutschland sicher dringendere Baustellen zu bewältigen. Das mantrahafte Beschwören erträumter Synergieeffekte ist erwartbar, obwohl in der Vergangenheit immer wieder mehr als deutlich geworden ist, dass diese sich seltenst bis nie auch so einstellen." (Steffi, 60, Bretzenheim)
- "Eine vollkommen überflüssige Grossveranstaltung, die lediglich dem IOC nützt." (Iris, 58, Freiburg)
"Wir wollen weltoffen und tolerant sein. Dann sollten wir das auch allen zeigen"
- "Ich bin ganz klar dafür, dass Deutschland wieder Olympische Spiele austrägt. Es würde einen Schwung durch das Land gehen, der eine positive Energie freisetzt. Ausserdem würde dadurch automatisch noch mehr Geld in die Infrastruktur fliessen, was natürlich auch von Vorteil wäre. Und ich bin mir sicher, dass die deutschen Sportler wesentlich mehr Medaillen gewinnen würden bei einem Heimvorteil." (Florian, 47, Rendsburg)
- "Ja, ich möchte Olympische Spiele in Deutschland, allerdings keine Sommer-, sondern Winterspiele, am besten in München. Da wäre die internationale Konkurrenz deutlich geringer und da gäbe es erfahrungsgemäss auch die Chance auf mehr Medaillen als bei Sommerspielen." (Philip, 38, Starnberg)
- "Trotz eines hohen finanziellen Aufwandes würden Olympische Spiele, genauso wie eine erneute Fussball WM, von immenser wirtschaftlicher und sportlicher Bedeutung sein. Dabei wäre der Ausbau der Sportstätten der geringste Aufwand, da in allen interessierten Regionen diese auch im genügenden Umfang und den Voraussetzungen entsprechend vorhanden sind. Die grössten Herausforderungen zeigen sich im Bereich Infrastruktur, speziell Nah- und Fernverkehr. Dass Deutschland in der Lage ist grossartige Spiele oder Turniere auszurichten, haben die Spiele '72, die WM '74 oder die WM 2006 gezeigt, von anderen grossartigen Veranstaltungen auch im WM-Bereich (Handball, Eishockey, Leichtathletik, Biathlon etc.) abgesehen. Dass derartige Grossveranstaltungen auch einen wirtschaftlichen Hype und eine langanhaltende positive Stimmung in der Bevölkerung bewirken können, ist explizit am Beispiel der WM 2006, die eine deutliche und langanhaltende Aufbruchstimmung mit sich brachte, erkennbar gewesen." (Karsten, 60, Werther)
- "Wir wollen immer gerne weltoffen und tolerant sein. Dann sollten wir das auch allen zeigen. Die Fussball-WM und EM zeigten, dass wir gerne Gastgeber sind und es in jeder Hinsicht beherrschen. Bei Vergaben solcher Grossereignisse zeigen wir immer gerne oberlehrerhaft mit dem Finger auf die ausgewählten Ausrichter. In der Folge sind wir Meister darin, in allen Medien auf die schlechten Bedingungen, Korruption, Umweltsünden etc. des Gastgeberlandes hinzuweisen. Dann sollten wir auch gefälligst ganz gross darin sein, zu beweisen, dass es besser geht, auch abseits von finanziellem Gewinn. Im Fussball haben wir es gezeigt, warum nicht auch bei Olympia?" (Reinhard, 62)
"Können wir uns nicht auch mal alle gemeinsam auf etwas freuen?"
- "Warum eigentlich nicht. Muss man immer gleich die Kostenfrage in den Vordergrund schieben? Sicher, Deutschland hat viele Baustellen. Aber können wir uns nicht auch mal alle gemeinsam auf etwas freuen, anstatt immer gleich zu meckern? Ich denke, so ein Grossereignis würde mal wieder einen grossen Schub für ein Zusammengehörigkeitsgefühl geben. Man könnte ja auch mal wieder stolz auf Deutschland sein." (Volker, 67)
- "Klar, Olympia in Deutschland wäre schon toll. Die Welt darf gerne sehen, dass wir eben nicht nur diese 'Maschine' sind. Die Kosten verzehnfachen sich überraschenderweise? Konnte ja keiner ahnen...Aber grundsätzlich: Daumen hoch!" (Rainer, 59, Aurich)
- "Ja, ich würde mich sehr freuen, wenn die olympischen Spiele in Deutschland - im Süden stattfinden würden. Olympia ist immer ein Highlight - Sommer wie Winter. Auch neben den ganzen Diskussionen um Kommerz, Doping und den Eingriff in die Natur, die mit dem Thema Olympia behaftet sind. Die Olympischen Spiele haben eine Strahlkraft, die über Generationen hinweg in die ganze Welt wirkt. Garmisch-Partenkirchen beispielsweise lebt noch heute davon. Als SportlerIn sind es genau diese Spiele, auf die man ein Leben lang hinarbeitet. Sie sind sinnstiftend und lebensprägend. Da mein Partner im Winter-Spitzensport tätig ist, habe ich da viele Einblicke. Und: Die Athleten sind wichtige Vorbilder für unsere nächste Generation! Ich selbst als sportlicher Mensch, will schon immer mal bei Olympischen Spielen zuschauen. Deutschland hätte die Möglichkeit, endlich als gutes Vorbild und Beispiel voranzugehen und eine nachhaltige Infrastruktur zu bauen." (Sandra, 44, Garmisch-Partenkirchen)
- "Olympia in Deutschland ist eine gute Möglichkeit bei den vorhandenen Sportstätten die Infrastruktur weiter auszubauen. Es sollte sich allerdings das Ruhrgebiet bewerben, denn hier gibt es eine hohe Konzentration an Spitzensport, kleine Wege und mit den Universiaden 1989 und 2025 sowie der Ruhrolympiade einen massiven Know-How-Vorsprung. Berlin, Leipzig und München haben genug andere Probleme und sollten dem bevölkerungstechnisch grössten Bundesland den Vortritt lassen. (Stefan, 67, Bornheim)
- "Olympia dient der Völkerverständigung. Wenn man Olympia auf die Kosten reduziert, wird kein Land mehr Olympia haben wollen. Wenn man aber die positiven Auswirkungen von Olympia anschaut, rentiert sich Olympia sehr wohl." ('Anton, 66, Graben)
"Es geht fast nur noch ums Geschäft"
- "Ich bin strikt gegen Olympia. Olympia ist ein korruptes System, das Sportbegeisterung ausnutzt, damit wenige viel Geld verdienen. Es geht fast nur noch noch ums Geschäft, von Doping gar nicht zu reden. Der olypmpische Gedanke ist schon lange tot, seit man Profisportlern/innen die Tür geöffnet hat. Die 6 Mio. €, die allein Berlin für die Bewerbung verpulvert, sollten in den Kinder- und Breitensport investiert werden. Die enormen Sicherheitsrisiken eines solchen Events in Ballungsräumen erfordern soviel Geld und Aufwand, dass es unverantwortlich ist." (Andreas, 66, Potsdam)
- "Eine Olympia-Teilnahme käme zu teuer und würde wie in London und Paris die Preise für Übernachtungen, Museen, Attraktionen auf Jahre unangemessen in die Höhe treiben. Vor allem jedoch passen hohe finanzielle Aufwendungen für Olympia nicht in eine Zeit, in der wir uns den Sozialstaat nicht mehr leisten können, weil unsere finanziellen Mittel für den europäischen Haushalt und für Militärausgaben im eigenen und in anderen Ländern benötigt werden. Anders formuliert: Wer so engagiert wie kein anderes europäisches Land die EU finanziert und wer so engagiert wie sonst nur die USA für die Ukraine und deren Verteidigung die Mittel aus dem eigenen Steueraufkommen ausgibt, der kann sich dann halt weder den Sozialstaat noch irgendwelche Olympia-Träumereien mehr leisten. Nein, hier wird nichts gegeneinander ausgespielt - man kann sein Geld nunmal nicht dreimal ausgeben." (Frank, Erlangen)
- "Nein, ein absolutes No-go. Deutschland hat gar nicht die Infrastruktur geschweige denn das Geld dafür. Das wäre der Hohn. Hamburg und Berlin sind schon jetzt völlig verstopft, die Öffis ächzen. Für nichts ist Geld da, aber für das Prestigeprojekt Olympia dann doch? Und wann soll es dann fertig werden? Alles dauert immer Jahre bis es genehmigt wird, aber dann kann man sich bestimmt noch eine Extraklausel aus den Rippen schneiden, die alles natürlich beschleunigt." (Florian)
"Wir müssen nicht das Olympische Komitee noch reicher machen"
- "Was soll das? Angeblich stehen die Kranken- und Rentenkassen vor grossen finanziellen Problemen und dann olympische Spiele? Die dafür erforderlichen finanziellen Mittel sollten erst einmal der sozialen Versorgung dienen, bevor das Geld in solche Prestigeobjekte gesteckt wird. Erst einmal sollte der 'eigene Laden' sicher finanziert sein, dann sind solche Projekte vielleicht denkbar. Gleiches gilt für die Finanzierung von irgendwelchen Konflikten in der Welt." (Dietmar, 65)
- "Es wäre wesentlich sinnvoller und vernünftiger das Geld in den Schulsport und generell in die Schulen zu investieren." (Christiane, 63)
- "Wir müssen nicht das Olympische Komitee noch reicher machen zu Lasten unserer Steuerzahler." (Hans-Joachim, 76, Köln)
- "Der einzige Gewinner der Olympischen Spielen war, ist und wird das IOC. Es gab nie Spiele, die für den Ausstragungsort finianzell erfolgreich waren und/oder positive Effekte am Austragungsort hinterlassen haben. Das ist ein Spiegelbild zum Fussball und der Fifa. Wenn ich Olympische Spiele in Deutschland brauche, um hier Kindern und Jugendlichen den Sport nahezubringen oder deren Interesse für eine Sportart zu wecken, bleibt mir nur ein Gedanke: armes Deutschland!" (Allan, 62, Bochum)
- "Bin dagegen. Sport ist wichtig, auch international. Aber derzeit haben wir wichtigeres zu tun als Sport bzw. Olympia in Deutschland. Schon allein die Kosten für Sportstätten die saniert, neu gebaut werden müssten, würden Unsummen verschlingen." (Paula, 55, Marienheide)
- "Wegen der enormen Kosten ist eine Beteiligung Deutschlands an den Olympischen Spielen abzulehnen. Bereits 1972 haben die Olympischen Spiele viel mehr gekostet als vorhergesehen war. Hamburg hat zudem bereits jetzt mit dem Touristenstrom zu kämpfen. Noch mehr ist abzulehnen." (Marion)
- "Es ist eine Frechheit und an Lobbyismus nicht mehr zu übertreffen, dass jemand einen solchen Vorschlag überhaubt in Erwägung zieht. In Deutschland fehlt es in der Kinderbetreuung, Schulen, bezahlbaren Wohnraum bis zu den Rentnern, die 45 Jahre gearbeitet haben und trotzdem noch Mülleimer nach Pfandflaschen durchsuchen müssen, um über die Runden zu kommen. Mansche müssen sogar überlegen: Kaufe ich mir jetzt ein Brot und Aufschnitt oder kann ich meine Wohnung heizen? Olympische Spiele in Deutschland würden den Steuerzahler mindestens 6 Milliaden Euro kosten - Geld, was dann für viele Bereiche nicht zur Verfügung stehen würde. Ich würde mich als Politiker schämen, so mit den Bürgern umzugehen, denen ein Schwur geleistet wurde. 'Zum Wohle der deutschen Bevölkerung' - und damit meine ich nicht nur deutschstämmige, sondern auch die seit Jahrzehnten integrierten ausländischen Mitbürger." (Wolfgang)
- "Wie will die Regierung dem Wähler erklären, dass für seine Gesundheit, Rente, ÖPNV oder die öffentliche Hand allgemein kein Geld da ist, aber Milliarden - und die wird es kosten - für 14 Tage Olympia. Auch mal abgesehen von unserer eher mässigen Infrastruktur, wie soll die das bewältigen? Punktuell Rieseninvestitionen und der Rest der Verkehrsteilnehmer kann sehen, wo er bleibt? Wer würde von Olympia profitieren? Der Bürger? Eher nicht!" (Wolf)
"Rudern in Duisburg, Turnen in Dortmund, Handball in Düsseldorf"
- "Ich bin zu 100 Prozent für Olympia in Deutschland - München!!! Nicht immer alles nur schlecht reden, sondern das Positive sehen. Die Olympiade 1972 war grossartig, ich war damals erst 11 Jahre alt, aber der Ruck, die unbändige Energie und Freude, die damals durch die ganze Stadt gingen, war unglaublich toll. Und der Schwung, den München damals für die Zukunft bekam, war unfassbar wertvoll für uns und die darauf folgenden Generationen. Wiederholung ist wirklich zu empfehlen." (Blanka, 64, München)
- "Olympia in Deutschland - warum nicht? Meiner Meinung nach sollte ein derartiges Event durchaus in Deutschland stattfinden. Warum? Ganz einfach: Damit König Fussball endlich mal was auf die Nase bekommt! Nun im Ernst: Warum sollte zum Beispiel eine Region wie das Rhein-Ruhr-Gebiet mit einer extrem hohen Dichte an Sportstätten aller Art nicht zur Olympia-Region werden? Rudern in Duisburg, Turnen in der Westfalenhalle Dortmund, Handball in Düsseldorf, Reiten in Aachen, Basketball in Köln und alles innerhalb von max. zwei Stunden mit Bus und Bahn erreichbar. Das Sommermärchen hat es vorgemacht: Wir im Pott wissen, wie man derartige Veranstaltungen meistert. Ausserdem würde dies eine völlig neue Sicht auf das Ruhrgebiet bringen. Nicht mehr das Armenhaus Deutschlands, sondern der Nabel der Sportwelt. Wir im Pott haben schon vieles geschafft, also machen wir das auch noch! Glück auf!" (Manni, 63, Recklinghausen)
- "Ja, ich fände es toll, wenn Olympia mal wieder nach Deutschland kommt. Aber nur unter einer Bedingung: Wenn vorhandene Sportstätten, und davon haben wir genügend im Land, konsequent genutzt werden." (Wieland, 74, Überlingen)
- "Trotz einiger negativer Entwicklungen (Doping, Käuflichkeit des IOC und Geschäftemacherei) bleibt Olympia das sportliche Ereignis in der Welt, in dem sich unzählige spannende Wettbewerbe in unvorstellbar vielen Disziplinen ergeben, hunderte Millionen Menschen begeistern und einen Geist entfalten, der einmalig ist. Solche Spiele austragen zu dürfen ist eine Ehre und eine solche Chance sollte man trotz hoher Kosten (auch für künftige eigene Verwendung von Infrastruktur und Sportanlagen) nutzen. Dem insgesamt wirtschaftlich schwächer aufgestelltem Norden Deutschlands würde es besonders gut tun!" (Matthias, 66, Kiel)
- "Olympia in Deutschland ist sicher ein reizvoller Gedanke. Allerdings sollte eine mögliche Bewerbung das Hauptaugenmerk auf Nachhaltigkeit setzen: bereits vorhandene Sportstätten nutzen, und sollten Neubauten notwendig werden, sollte unbedingt auf die anschliessende Verwendung Wert gelegt werden. Und wenn eine solche Bewerbung beim IOC nicht ankommt, weil sie nicht dem erwünschten Gigantismus entspricht, dann ist es eben so." (Matthias, 65, Ehringen)