Alexander Zverev will in Hamburg Selbstvertrauen für Paris sammeln. Das geht schief. Vor den French Open häufen sich die Fragezeichen. Auch, weil er nicht fit ist.
Alexander Zverev hat die Generalprobe für die French Open verpatzt und plagt sich wenige Tage vor Beginn des Sandplatz-Klassikers auch noch mit einer Krankheit herum. Der Weltranglisten-Dritte verlor beim Tennis-Turnier in Hamburg im Achtelfinale gegen den Franzosen Alexandre Müller mit 3:6, 6:4, 6:7 (5:7) und verpasste den Einzug ins Viertelfinale.
"Dafür dass ich mich 37 Mal übergeben habe und die ganze Nacht 39,4 Grad Fieber hatte, war es eigentlich ganz okay", sagte
Viele Fragezeichen vor Paris
Statt sich bei den Hamburg Open Selbstvertrauen für das zweite Grand-Slam-Turnier der Saison zu holen, erlebte Zverev den nächsten Rückschlag auf seinem Lieblingsbelag. Von der Form des vergangenen Jahres, als er im Stade Roland Garros erst im Finale gegen den Spanier Carlos Alcaraz in fünf Sätzen verlor, ist Zverev meilenweit entfernt. Die French Open beginnen an diesem Sonntag.
Wann er nach Paris reisen wird, konnte Zverev noch nicht sagen. "Ich hoffe, dass ich jetzt schnell wieder gesund werde", sagte Deutschlands bester Tennisspieler, der in der französischen Hauptstadt trotz aller Rückschläge in jüngster Zeit wieder um den Titel mitspielen will. "An meinen Zielen für Paris hat sich nichts verändert", sagte Zverev.
Zverev ohne Energie
Gegen Müller wirkte Zverev am Rothenbaum von Beginn an kraft- und energielos und musste sich nach 2:40 Stunden geschlagen geben. "Ich habe alles auf dem Platz gelassen, deshalb kann ich trotzdem stolz sein", sagte Zverev. Woher das Unwohlsein plötzlich kam, konnte er nicht sagen.
Die Hamburg Open gehen damit ohne deutsche Beteiligung weiter. Vor Zverev war am Mittwoch bereits Justin Engel im Achtelfinale ausgeschieden. Anders als Zverev zeigte der 17-Jährige vor den Augen von Tennis-Legende Boris Becker aber eine gute Leistung und wurde von den Zuschauern nach dem 3:6, 5:7 gegen den an Nummer drei gesetzten Russen Andrej Rubljow mit Applaus verabschiedet.
Zverev mit vielen Fehlern
Zverev fand zur Enttäuschung der Zuschauer von Beginn an keinen Rhythmus. Dem 28-Jährigen war deutlich anzumerken, dass er nicht fit war. Immer wieder stützte er sich schon im ersten Satz mit den Armen auf seinen Oberschenkeln ab. Zudem hatte Zverev Probleme mit dem Wind, der den Sand in seine Augen trieb. Nach nur 34 Minuten musste Zverev den ersten Durchgang abgeben, schaute danach ratlos auf die Tribüne zu seinem Team.
Im zweiten Satz schien sich Zverev endlich zu steigern und schaffte ein frühes Break. Er zog auf 3:0 davon und hatte die Begegnung für eine kurze Weile im Griff, musste dann aber selbst wieder seinen Aufschlag abgeben. Beim Stand von 4:4 hatte der Weltranglisten-Dritte dann drei Breakbälle gegen sich. Mit einem Kraftakt vermied Zverev aber einen Aufschlagverlust und schaffte wenig später den Satzausgleich.
Doch auch das sorgte nicht für mehr Sicherheit in seinem Spiel. Der dritte Satz war für Zverev erneut ein Wechselbad der Gefühle mit vielen Höhen und Tiefen. Im Tiebreak leistete er sich dann einen Fehler zu viel. (dpa/bearbeitet von ms)