Viele Promis allein im Orbit und 100.000 Euro. Was erstmal klingt wie die Planung einer Karnevalsparty unter dem Motto "Star Wars" bei den Kardashians ist aber das Finale von "Promi Big Brother".
Babs Kijewski,
Keine 100.000 Euro, dafür aber eine ausgeprägte Toastbrot-Phobie und eine Bremsspur-Allergie (medizinischer Fachbegriff:
Im Publikum sitzt dann mit den Partnern der Kandidaten noch der eine oder andere weitere Promi. Und noch
Traditionell lassen die Ex-Bewohner es sich nicht nehmen, der Krönung des neuen "Promi Big Brother"-Königs respektive der Königin persönlich beizuwohnen. Einfach mal Danke sagen für drei Wochen Live-Primetime, unzählige neue Instagram-Follower und eine beinahe sichere Einladung zum "Dschungelcamp" oder zu "Promis unter Palmen".
Die verbliebenen fantastischen Vier, denen Deutschland aus dem Reigen der, naja, Prominenten, die der TV-Sender für schwer resozialisierbare Ex-Promis dieses Jahr in die unendlichen Weiten der Nudeln-mit-Ketchup-Galaxie geschossen hat, haben noch die Chance auf die sechsstellige Siegprämie:
Money, Money, Money
Den Vortag, als auch
Die originellsten Ideen, wie man die 100.000 Euro anlegen kann, haben Ina und
Uwe,
Wir brauchen Mamis und Papis
Das Finale geht heute über vier Stunden. Glücklicherweise gibt es mehr Werbepausen als Menschen, die sich Armin Laschet als Kanzler wünschen. Die Zeit kann ich locker nutzen, um mir literweise Kaffee zu machen. Mit echten Bohnen. Für die ich nach Nicaragua fliegen, dort eigenhändig abernten und wieder zurückfliegen kann und trotzdem pünktlich wieder vor dem TV sitze zum "lustigen" Ralf-Schmitz-Programmhinweis, den sogar meine Oma weniger humoristisch findet als eine Show mit Markus Krebs, bei der er keine Twitter geklauten Gags erzählen darf.
Um 21:22 Uhr ist dann klar: Papis Loveday wird das Weltall ohne Finanzspritze verlassen. Die Zuschauer wählen ihn als ersten aus dem Quartett der Hochbegabten auf dem Big Planet. Er bleibt aber euphorisch und bedankt sich überschwänglich bei jedem, der nicht wegrennen kann. Sympathisch. Er fällt allen wartenden Exit-Kandidaten wortreich um den Hals, vielleicht mal von
Die zeigt anschliessend stolz ihre teuren Schuhe. Der geplante Neidanfall bei Ina bleibt allerdings aus. Eine Antwort auf den immer und immer wieder erwähnten "Fuckboy" ebenfalls. Dabei hatten Promi-Branchenblätter breites vermeldet, es handele sich dabei um einen erfundenen Lover. Büchner hatte das sogar zugegeben, aber als hochintelligente Taktische Finte verkauft, um keine Fragen mehr zu ihrem Beziehungsstatus beantworten zu müssen. Lügen haben kurze Beine und zuweilen auch die peinlichsten Ausreden.
Adieu Analplug
Um auf insgesamt knapp vier Stunden Sendezeit zu kommen und zum Schluss auch hinsichtlich der zu vermarktenden Werbeplätze noch mal alles rauszuquetschen, was möglich ist, zeigen Jedi Jochen und Leia Lufen diverse Highlight-Blöcke, Interviews mit allen Exits, ein Turmspiel für Uwe, Melanie und Danny und dann noch die Reden des sich wacker auf dem Big Planet haltenden Trios an die Nation. Zack ist es 23:15 Uhr bis endlich Platz 3 feststeht: Danny Liedtke. Das Analplug-Kopftuch der Staffel holt Bronze.
Am Ende stehen sich also der von Inka Bause bei "Bauer sucht Frau" entdeckte Uwe Abel und Melanie Müller im Finale gegenüber, die ihre Karriere einstmals unter dem Namen Scarlett Young begann. Bei Uwe hatte man in den Anfangstagen hin und wieder das Gefühl, er sei schon lange weg, weil er zumeist regungslos irgendwo in der Ecke sass und sich an den wilden Ränkespielchen und hyperaktiven Sendezeit-Attacken zunächst nicht beteiligte.
Das Gegenteil: Melanie Müller. Bei ihr schien es fast so, als hätte sie schon nach den ersten 24 Stunden einen Krieg gegen
So unterschiedlich sie sind, so beliebt sind sie offensichtlich beim Sat.1-Stammpublikum. Das ist während der Staffel allerdings auch rasant geschrumpft. Zum Halbfinale am Vortag schalteten noch 1,34 Millionen Weltall-Interessierte ein. Das entspricht einem Marktanteil von 5,3 Prozent - historisches Allzeittief für ein #PromiBB-Halbfinale. Zeitweise hatte sogar das Hemd von Jochen Schropp auf Instagram mehr Views als das Sat.1-Hauptprogramm.
Das Sternewandern ist des Müllers Lust
Nach drei Wochen, in denen Uwe (eher weniger) und Melanie (eher zu viel) zu den Zuschauern gesprochen haben, sprechen die Zuschauer jetzt zu ihnen. Mit dem letzten Voting-Ergebnis der "Promi Big Brother"-Saison 2021. Um genau 00:00 Uhr ist es so weit: Die zweite spektakuläre Rückkehr des Tages ist perfekt. Nach Cristiano Ronaldos überraschendem Auftritt als Homecoming King bei Manchester United sind auch Melanie und ihr Mann Mike wieder vereint. Melanie hatte in ihrem persönlichen Resümee der 2021er Staffel gesagt: "Ich nehme viel mehr mit nach Hause, als ich hier zugeben würde." Und dann auch noch die 100.000 Euro.
Der wortkarge Silbermedaillenträger Uwe gewinnt kein Geld, aber vielleicht ja zumindest eine von Deutschlands hoffnungsvollstem neuen Modedesigner Eric Sindermann extra für ihn kreierte Labertasche. Der Rest des Abends geht traditionell in einem Gewinner-Feuerwerk unter, bei dem die Pyro-Verantwortlichen jedes Scooter-Konzerts neidisch werden.
Melanie Müller reckt gerührt und weinend den Pokal und den Koffer mit 100.000 Euro in die Köln-Ossendorfer August-Nacht. Drei Wochen Nervenspiel und Sendezeit-Schacherei gehen zu Ende. "Big Brother" schaltet das Licht aus. Auch diese Kolumne findet mit Ausgabe 22 ihr Ende. Aber wer weiss – vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Sommer wieder. Zu "Promi Big Brother" 2022. Bis dann!
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