• 19:54 Uhr: ➤ Boosterimpfung in NRW schon nach vier Wochen möglich
  • 17:31 Uhr: Linken-Politiker und Rechtsanwalt Gregor Gysi: Gefängis für Impfverweigerer möglich
  • 15:35 Uhr: Ansturm auf Booster-Impfungen in Grossbritannien nach Appell von Johnson
  • 12:01 Uhr: Lauterbach sieht langsame Stabilisierung der Corona-Lage: "Der Rückgang der Fallzahlen ist echt"
  • 08:21 Uhr: Klinikverband fordert Beschränkungen für Ungeimpfte - aber keinen Lockdown
  • 06:24 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz weiter gesunken

Mehr Panorama-News

➤ Ministerium: Boosterimpfung in NRW schon nach vier Wochen möglich

In Nordrhein-Westfalen können sich die Bürger in den Impfstellen von Kommunen und Kreisen künftig bereits nach vier Wochen eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus holen. Das hat das NRW-Gesundheitsministerium am Montag in einem Erlass geregelt. Die "Siegener Zeitung" hatte zuvor berichtet.

Auch Menschen, bei denen die Grundimmunisierung weniger als fünf Monate zurückliege, dürften nicht abgewiesen werden, heisst es in dem Erlass - sofern ein Mindestabstand von vier Wochen erreicht ist. Das verkürzte Impfintervall orientiere sich an der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission, wonach eine Auffrischungsimpfung bei Personen mit schwer eingeschränktem Immunsystem und einer erwartbar stark verminderten Immunantwort bereits vier Wochen nach der zweiten Impfstoffdosis als Optimierung verabreicht werden könne.

Eine Auffrischungsimpfung vor Ablauf der fünf Monate sei aber grundsätzlich möglich, stellte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Düsseldorf auf Nachfrage klar. Es handele sich jedoch bei dem vierwöchigen Mindestabstand ausdrücklich nicht um eine Empfehlung, sondern lediglich um eine Untergrenze.

Beispielsweise der Kreis Olpe machte bereits am Montag auf seiner Homepage auf die Möglichkeit zur Boosterimpfung schon vier Wochen nach Zweitimpfung aufmerksam. Der Kreis werde den neuen Landeserlass umgehend umsetzen, hiess es dort.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt im Regelfall bisher einen Abstand von sechs Monaten. Angesichts der erwarteten schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante haben zuletzt aber Fachleute wie der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, Bernd Salzberger, auf eine Verkürzung des Abstands zwischen zweiter und dritter Impfung gedrängt. Eine raschere Auffrischimpfung könne die Ausbreitung sowohl der Delta- als auch der Omikron-Variante beeinflussen, "das zeigen die Erfahrungen aus Israel sehr eindrücklich", sagte Salzberger den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die weiteren Corona-News des Tages

Corona-Ausbruch und Omikron-Verdacht nach 2G-Plus-Tanzfest

20:35 Uhr: Bei einem Tanzfestival in Münster (Nordrhein-Westfalen) hat es trotz 2G-Plus-Regelung einen Coronavirus-Ausbruch gegeben. Das Amt für Kommunikation der Stadt sprach dabei am Montag auch von drei bereits bestätigten Fällen der neuen Omikron-Variante. Allerdings blieb zunächst unklar, ob diese Fälle tatsächlich durch Genomsequenzierung bestätigt wurden. Für eine entsprechende Nachfrage war das Amt am Montagabend nicht erreichbar. Obwohl nur Geimpfte und Genesene an der Veranstaltung teilnehmen durften, die zusätzlich einen gültigen negativen Test vorweisen konnten, sei nach einer dreitägigen Tanzveranstaltung Anfang Dezember bei mindestens 14 Teilnehmenden eine Corona-Infektion festgestellt worden.

Weshalb es zur Ansteckungsserie kam und wie viele Personen darüber hinaus betroffen seien, werde nun ermittelt. Nur wenige der insgesamt bis zu 134 auch internationalen Teilnehmer kommen dabei aus Münster. Alle seien zu einem PCR-Test aufgefordert worden. Unter den 14 bislang bekannten Infizierten wohnen zwei in Münster.

US-Open-Siegerin Raducanu sagt Match wegen Corona-Infektion ab

18:58 Uhr: US-Open-Siegerin Emma Raducanu muss nach einem positiven Corona-Test auf ihre Teilnahme an einem Tennis-Showmatch in Abu Dhabi verzichten. Dies teilten die Organisatoren am Montag mit. Die 19-Jährige sollte an diesem Donnerstag eigentlich gegen Olympiasiegerin Belinda Bencic aus der Schweiz spielen, nun wird nach Ersatz gesucht.

Raducanu erklärte in der Mitteilung, sie habe sich isoliert und hoffe, bald auf den Tennisplatz zurückkehren zu können. Für die Weltranglisten-19., die im September als Qualifikantin sensationell die US Open gewann, ist es ein empfindlicher Rückschlag in der Vorbereitung auf die neue Saison. Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres sind die Australian Open in Melbourne vom 17. bis 30. Januar.

Krisenstab will keine Pause für Impfkampagne zwischen den Jahren

17:47 Uhr: Der Corona-Krisenstab im Bundeskanzleramt drängt für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr auf eine ungebremste Fortsetzung der Impfkampagne. Impfwillige müssten auch in dieser Zeit offene Impfstellen finden, sagte der Leiter des Krisenstabes, Carsten Breuer, am Montag bei einem Besuch in Dresden. "Impfen, Impfen, Impfen - darauf kommt es jetzt an." Der Krisenstab werde dabei jede Facette betrachten. "Die Impfkapazitäten müssen so hochgefahren werden, dass jeder die Möglichkeit hat, auch ein niedrigschwelliges Angebot wahrnehmen zu können."

Breuer, Generalmajor der Bundeswehr, hatte für seinen ersten Besuch in einem Bundesland nicht umsonst Sachsen ausgewählt: Der Freistaat ist seit langem ein Hotspot der Pandemie in Deutschland. Als Militär wisse er, dass man sich "am besten im Schwerpunkt aufhält", um von hier aus Veränderungen herbeizuführen und Dinge zum Positiven zu wenden, erklärte er. Es gehe darum, die in Sachsen gemachten Erfahrungen mit denen in anderen Ländern zusammenzuführen. Er habe dazu in Dresden viele Anregungen erhalten.

Der Leiter des Krisenstabs hatte sich am Vormittag mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in der Staatskanzlei getroffen. Der CDU-Politiker begleitete den Offizier später ins Impfzentrum und warb noch einmal eindrücklich für den Piks. "Das Impfen ist derzeit ein Wettlauf gegen die Zeit. Wir wissen, dass wir mit dieser sehr, sehr niedrigen Impfquote keine Chance haben, wenn diese neue Virusvariante auftritt", sagte Kretschmer. Andernfalls werde die neue Omikron-Variante auch einen neuen Lockdown bescheren.

Kretschmer zufolge sind die Erfahrungen der Bundeswehr mit Logistik gerade in der Pandemie hoch hochwillkommen. Nach dieser Katastrophe werde man noch einmal neu darüber nachdenken müssen, wie Zivilschutz in Deutschland zu organisieren sei, welche Beiträge die Bundeswehr leisten müsse und wie man sie dafür technisch und personell besser aufstellen könne. Nach den Hochwasserkatastrophen an Oder und Elbe habe es eine vernünftige Aufarbeitung gegeben. "Das muss hier auch so sein", bemerkte der Regierungschef.

Linken-Politiker und Rechtsanwalt Gregor Gysi: Gefängis für Impfverweigerer möglich

17:31 Uhr: Bei Einführung einer Impfpflicht könnten nach Einschätzung des Linken-Bundestagsabgeordneten Gregor Gysi "Gefängnisstrafen drohen". Das sei die Konsequenz, sollte bei Verstössen gegen die Impfpflicht ein Bussgeld vorgesehen werden "und das Geld nicht eingetrieben werden können", sagt der Rechtsanwalt im Videocast "19 – die Chefvisite".

Er selbst plädiere aber dafür, lieber Anreize für eine Impfung zu schaffen, zum Beispiel 50 Euro, die auch rückwirkend gezahlt würden. "Boni sind mir lieber als Mali", so Gysi.

In den Protesten gegen die Corona-Massnahmen erkennt der Linken-Politiker eine neue Qualität: Die Demonstranten stritten nicht für eine Sache, "sie stellen sich gegen den Staat an sich" – ein "richtiges Problem", warnt Gysi. Weil die Proteste vielfach über Social-Media-Kanäle wie Telegram organisiert und dort auch falsche Impfausweise angeboten würden, spricht er sich für eine schärfere Regulierung aus: "Der Rechtsrahmen muss angepasst werden."

Tschechien startet Corona-Impfkampagne für Kinder ab fünf Jahren

17:04 Uhr: In Tschechien hat die Corona-Impfkampagne für Kinder zwischen fünf und elf Jahren begonnen. Eltern können den Nachwuchs seit Montag online für einen Termin registrieren. Bereits in den ersten Stunden wurde diese Möglichkeit rund 6000 Mal genutzt, wie der geschäftsführende Gesundheitsminister Adam Vojtech bekanntgab.

Tschechien hat zunächst rund 300.000 Dosen des Kinderimpfstoffs von Pfizer und Biontech bestellt - genug für mehr als jedes dritte Kind in dieser Altersgruppe. Erforderlich ist die Zustimmung beider Elternteile. Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren können die Spritze gegen Corona in dem EU-Mitgliedstaat bereits seit Juli erhalten.

Mehrere tschechische Mediziner-Fachgesellschaften empfahlen die Kinderimpfung in einer gemeinsamen Stellungnahme unabhängig von Vorerkrankungen. Derweil wurde für Erwachsene ein neues Impfzentrum in einem Einkaufszentrum im Prager Stadtzentrum eröffnet. Dort können mit Unterstützung der Armee täglich 1500 Menschen versorgt werden.

Die Corona-Fallzahlen sind in Tschechien inzwischen wieder rückläufig. Innerhalb von sieben Tagen gab es nach aktuellen Angaben des Gesundheitsministeriums zuletzt 851 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Seit Beginn der Pandemie starben 34 551 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Tägliches Corona-Update: Inzidenz sinkt erneut

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 389,2 an.

Epidemische Notlage in Brandenburg - Schärfere Corona-Regeln

16:22 Uhr: Brandenburg steht wegen zunehmender Belastung der Kliniken vor schärferen Corona-Regeln - dafür hat der Landtag jetzt die epidemische Notlage festgestellt. Die rot-schwarz-grüne Landesregierung geht davon aus, dass das Land an Weihnachten auf eine Notlage in den Kliniken zusteuert und die Behandlungskapazitäten nicht mehr reichen. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält die neuen Beschränkungen für dringend notwendig. Er kündigte am Montag an, dass Clubs und Diskotheken geschlossen und Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Besucherinnen und Besuchern verboten werden sollen. Das Kabinett berät darüber am Dienstag.

"Wir müssen alles, gemeinsam alles, was in unserer Macht steht, tun, um die Belastung unseres Gesundheitssystems zu senken", sagte Woidke in der Sondersitzung des Landtags in Potsdam. "Wir müssen alles dafür tun, Menschenleben zu retten." Der Anteil geimpfter Landesbewohner sei trotz gestiegener Nachfrage noch immer zu gering. Hinter Sachsen liegt Brandenburg mit einer Quote von 63 Prozent der komplett Geimpften auf dem vorletzten Platz im Ländervergleich.

Indem das Parlament mit Mehrheit eine konkrete Gefahr der epidemischen Ausbreitung feststellte kann die Landesregierung jetzt strengere Beschränkungen beschliessen. Dies ist in den Ländern mit dem nachgebesserten Infektionsschutzgesetz des Bundes möglich. Die AfD stimmte gegen den Antrag von SPD, CDU und Grünen, die Linke dafür, die Freien Wähler enthielten sich. Wenn das Kabinett die neuen Regeln beschlossen hat, sollen sie ab 15. Dezember gelten.

Ansturm auf Booster-Impfungen in Grossbritannien nach Appell von Johnson - Omikron-Todesfall bestätigt

15:35 Uhr: Nach einem eindringlichen Appell des britischen Premiers Boris Johnson hat es am Montag in England einen grossen Ansturm auf Booster-Impfungen gegeben. Vor vielen Impfzentren und Apotheken bildeten sich lange Schlangen, ausserdem erlebten etliche Briten Störungen im Online-Buchungssystem des nationalen Gesundheitsdienstes NHS. Beides dürfte auch damit zu tun haben, dass seit Montagmorgen alle über 30-Jährigen sich Impftermine buchen oder sich in die Schlangen einreihen dürfen. Zuvor war dies nur für über 40-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen möglich.

Bereits vor 9 Uhr morgens hätten sich am Montag rund 110.000 Menschen einen Impftermin erklickt, hiess es aus der Downing Street. Ziel ist es, bis Ende des Jahres im Schnitt mehr als eine Million Menschen pro Tag zu "boostern". Alle Erwachsenen sollen bis dahin eine Auffrischungsimpfung bekommen können. Johnson hat dieses Zieldatum am Sonntag um einen Monat vorgezogen, um im Kampf gegen die hochansteckende Omikron-Variante die Oberhand zu gewinnen. Bei der Booster-Mission kommen auch 750 Kräfte des Militärs zum Einsatz.

Man stehe angesichts der Omikron-Variante einem Notfall gegenüber, weshalb dringend der Impfschutz verstärkt werden müsse, sagte Johnson in einer Fernsehansprache am Sonntagabend. "Omikron sorgt für Krankenhauseinlieferungen, und traurigerweise gibt es mindestens einen bestätigten Todesfall mit Omikron." Man könne sich also nicht auf die Hoffnung verlassen, dass Omikron nur für milde Verläufe sorge, sondern müsse anerkennen, wie schnell sich die Mutante verbreite.

Die gute Nachricht sei, so Johnson, dass das Schutzniveau mit einer dritten Impfdosis wieder erhöht werden könne. "Lasst euch jetzt boostern!", sagte er.

Protest vor Gesundheitsministerium zur Freigabe von Covid-Impfstoff-Patenten

13:58 Uhr: Bei einer Demonstration vor dem Bundesgesundheitsministerium in Berlin hat die globalisierungskritische Organisation Attac eine Freigabe der Patente auf Corona-Impfstoffe gefordert. Mit Plakaten mit Aufschriften wie "Globale Solidarität statt Konzern-Profite" und "Impfstoffe für alle" appellierten die Aktivisten am Montag an den neuen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), damit die weltweite Impfstoff-Verteilung sicherzustellen.

Lauterbach müsse zeigen, "dass er nicht nur klug reden, sondern auch handeln kann", sagte Hanni Gramann von der Attac-Arbeitsgruppe Welthandel und WTO. Es sei "höchste Zeit, globaler Solidarität den Vorrang vor Konzernprofiten einzuräumen".

Attac wirft Deutschland und der EU-Kommission vor, die zeitweilige Aussetzung des Patentschutzes auf Covid-Impfstoffe, Tests, Medikamente, Schutzausrüstung und Sauerstoffgeräte zu blockieren und damit im Interesse der Pharmaindustrie zu handeln.

Demonstrationen für die Freigabe von Patenten fanden auch vor der Vertretung der EU-Kommission in Berlin und dem Unternehmensstandort von Biontech in Mainz statt. "Biontech und Co. haben in dieser weltweiten Gesundheitskrise genug Geld verdient", kritisierte Dagmar Paternoga von der Attac-Kampagne "Gesundheit ist keine Ware" in Mainz.

Um genug Covid-Impfstoff produzieren und weltweit verteilen zu können, müssten geistige Eigentumsrechte aufgegeben werden, betonte Paternoga weiter. "Darum erwarten wir, dass die Konzerne ihre Profitinteressen jetzt zurückstellen und zum Wohl der Menschheit handeln. Dafür müssen sie nicht auf die Politik warten."

Boris Johnson: Mindestens ein Omikron-Toter in Grossbritannien

13:24 Uhr: In Grossbritannien hat die Omikron-Variante des Coronavirus ein erstes Todesopfer gefordert. "Omikron sorgt für Krankenhauseinlieferungen, und traurigerweise gibt es mindestens einen bestätigten Todesfall mit Omikron", sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Montag in London beim Besuch eines Impfzentrums. Man könne sich also nicht auf die Hoffnung verlassen, dass Omikron nur für milde Verläufe sorge, sondern müsse anerkennen, wie schnell sich die Mutante verbreite. Johnson warb dafür, schnellstens Angebote für Booster-Impfungen in Anspruch zu nehmen.

Nach der starken Ausbreitung in Südafrika hatte es zunächst die Hoffnung gegeben, die neue, wohl hochansteckende Variante könne womöglich mildere Verläufe hervorrufen als die bisher bekannten. Allerdings ist der Altersdurchschnitt in Südafrika auch deutlich niedriger als in vielen westlichen Ländern. Zur Schwere der Verläufe bei Omikron laufen derzeit etliche wissenschaftlichen Untersuchungen, bestätigte Ergebnisse gibt es noch kaum.

Premier Johnson warb vor einer Abstimmung im Parlament über die Verschärfung der englischen Corona-Massnahmen um Vertrauen. Etliche Hinterbänkler seiner eigenen Partei haben Widerstand angekündigt, der Rückhalt für Johnson schwindet - auch wegen der Vorwürfe wegen mutmasslich illegaler Weihnachtspartys in der Downing Street. Eine Mehrheit für die Verschärfung wird es voraussichtlich trotzdem geben, da die oppositionelle Labour-Partei ihre Zustimmung angekündigt hat.

Nach 20 Uhr kein Schnelltest mehr - Männer attackieren Mitarbeiter

12:14 Uhr: Drei Männer sollen in Krefeld einen Mitarbeiter eines Corona-Testzentrums angegriffen und verletzt haben, weil sie nach dem Ende der Öffnungszeit keine Schnelltests mehr bekamen. Die Männer seien um kurz nach 20:00 Uhr am Samstagabend gekommen. Zu dem Zeitpunkt habe das Testzentrum aber keinen Zugriff mehr auf die Computersysteme gehabt. Als der 27-jährige Mitarbeiter dies den Männern sagte, hätten sie ihn mit Schlägen und Tritten attackiert, berichtete die Polizei am Montag.

Der 27-Jährige ging leicht verletzt zu Boden, zwei Kollegen vertrieben daraufhin die Angreifer. Sie seien mit einem Geländewagen mit Düsseldorfer Kennzeichen geflohen, die Polizei sucht Zeugen.

Lauterbach sieht langsame Stabilisierung der Corona-Lage: "Der Rückgang der Fallzahlen ist echt"

12:01 Uhr: Karl Lauterbach (SPD) sieht eine allmähliche Stabilisierung der Lage in der Corona-Pandemie. "Der Rückgang der Fallzahlen ist echt", schrieb Lauterbach am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Die Lage stabilisiert sich langsam." Dieser Trend dürfe aber nicht durch Weihnachten gefährdet werden. "Da die Fallzahlen weiterhin viel zu hoch sind, muss die Boosterkampagne verstärkt werden."

Zuvor hatte das Robert-Koch-Institut einen erneuten leichten Rückgang bei der Sieben-Tage-Inzidenz vermeldet. Demnach lag der Wert der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen bei 389,2. Am Vortag hatte er noch bei 390,9 gelegen, vor einer Woche bei 441,9.

Experten gehen allerdings davon aus, dass die als besonders ansteckend geltende Omikron-Variante im kommenden Jahr grosse Probleme bereiten könnte. Lauterbach hält wegen Omikron eine sehr hohe Impfquote für erforderlich.

Impfrekord: Mehr als 6 Millionen Corona-Impfungen in vergangener Woche verabreicht

10:39 Uhr: In der vergangenen Woche (6. bis 12. Dezember) wurden in Deutschland fast 6,4 Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft - so viel wie noch nie zuvor. Das sind gut 300.000 Impfungen mehr als in der bisherigen Rekordwoche im Juni. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) entfiel der Grossteil der Impfungen, knapp 5,5 Millionen, auf Auffrischimpfungen (Booster). Laufe die Impfkampagne weiter auf diesem Niveau, könnte laut dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung die Booster-Impfkampagne in rund acht Wochen abgeschlossen sein.

Am Sonntag wurden laut dem Impfdashboard des Robert Koch-Instituts (RKI) rund 264.000 Impfdosen verabreicht. Damit sind mindestens 57,9 Millionen Menschen (69,6 Prozent) vollständig geimpft; 19,8 Millionen (23,8 Prozent) haben bereits ihre Booster-Impfung erhalten.

Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden. Laut RKI sind aktuell 22,8 Millionen Menschen noch nicht geimpft (27,4 Prozent der Bevölkerung). Für 4 Millionen im Alter von 0 bis 4 Jahren (4,8 Prozent) steht bisher kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung.

Mann aus Nürnberg wegen Fälschung hunderter Impfpässe in Untersuchungshaft

10:31 Uhr: Ein 31-Jähriger aus Nürnberg soll mehrere hundert Impfpässe gefälscht und angebliche Corona-Schutzimpfungen eingetragen haben. Bereits im September wurden bei einer ersten Durchsuchung seiner Wohnung Blanko-Impfpässe, Arztstempel, Impfaufkleber und mehr als hundert schon gefälschte Ausweise gefunden, wie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am Montag mitteilte. Doch schon kurz danach soll der Beschuldigte im Internet neue Stempel von Arztpraxen bestellt haben.

Seine Wohnung sei im Dezember noch einmal durchsucht worden, erklärten die Ermittler. Dabei seien mehr als 300 gefälschte Impfpässe gefunden worden. Eine Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Nürnberg habe deshalb auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl erlassen. Der 31-Jährige werde dringend der gewerbsmässigen Vorbereitung der Herstellung von unrichtigen Impfausweisen verdächtigt.

Nach bisherigem Stand der Ermittlungen bestehe der Verdacht, dass mindestens 34 Kunden des Nürnbergers einen gefälschten Impfpass in der Apotheke vorgezeigt hätten, um ein digitales Impfzertifikat zu bekommen, hiess es weiter. Auch diese Menschen machten sich strafbar, gegen weitere Käufer werde ebenfalls ermittelt.

Britische Impfkampagne: Gesundheitsdienst warnt vor Überlastung

10:08 Uhr: Nach der Ausweitung der britischen Impfkampagne gegen das Coronavirus warnt der Gesundheitsdienst NHS vor einer Überlastung. Der National Health Service (NHS) sei schon jetzt so stark angespannt wie nie zuvor, sagte der Chef des Dachverbands NHS Providers, Chris Hopson, am Montag dem Sender Sky News.

Zu erwarten sei, dass immer mehr Menschen, die sich mit der Corona-Variante Omikron infiziert haben, in Krankenhäuser müssten. Nun komme die Anforderung hinzu, allen Erwachsenen bis Jahresende eine Auffrischungsimpfung anzubieten, sagte Hopson. Dieses Ziel hatte Premierminister Boris Johnson am Vorabend ausgerufen.

Johnsons Aufruf zu "ausserordentlichem Einsatz" des Gesundheitsdiensts komme zu einem Zeitpunkt, da Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits "sehr, sehr erschöpft" seien, sagte Hopson. "Die Beschäftigten sind besorgt, dass dieser Druck zur Normalität wird und nicht nachhaltig ist." Der NHS kündigte an, Termine abzusagen oder zu verschieben, um das Booster-Ziel bis Jahresende zu erreichen. Mehrere Dutzend Militärexperten sollen helfen, die notwendige Logistik bereitzustellen. Bisher haben nach offiziellen Angaben mehr als 40 Prozent der über 12-Jährigen eine Booster-Impfung erhalten.

Am Sonntag wurden im Vereinigten Königreich 1239 Omikron-Fälle bestätigt. Die Gesamtzahl sprang damit auf 3137. Die Regierung geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl rund zehn Mal so hoch liegt. Etwa zehn Omikron-Patienten würden derzeit in Kliniken behandelt, sagte Gesundheitsminister Sajid Javid. Um das Virus einzudämmen, gilt seit Montag eine Pflicht zum Homeoffice, wo es möglich ist.

Klinikverband fordert Beschränkungen für Ungeimpfte - aber keinen Lockdown

08:21 Uhr: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hält ein völliges Herunterfahren des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens vorerst nicht für nötig, um eine Überlastung der Kliniken in der Corona-Pandemie zu verhindern. "Ein Lockdown für alle ist in der jetzigen Situation zumindest aus unsere Sicht nicht erforderlich, aber konsequente Kontaktbeschränkungen insbesondere für die Ungeimpften", sagte der Präsident der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gass, am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". "Das hat auch nichts mit Schikane zu tun, sondern es geht wirklich darum, Vorsorge zu treffen, und deswegen ist das richtig."

Die bereits beschlossene Impfpflicht für Personal in Kliniken und Pflegeheimen hält Gass für eher unproblematisch. Die Impfquote in den Krankenhäusern sei mit über 90 Prozent sehr hoch, sagte er. Man sei zuversichtlich, dass die anderen durch Aufklärung noch zu überzeugen seien. "Wir hoffen, dass es nur sehr wenige sind, die am Ende sich wirklich nachhaltig verweigern und die wir dann in letzter Konsequenz vielleicht auch verlieren werden." Neues Personal sei dann aber nicht so schnell zu rekrutieren, weil Intensiv-Pflegekräfte eine zweijährige Weiterbildung durchlaufen müssten.

Die Notwendigkeit einer derzeit politisch erst angestrebten allgemeinen Impfpflicht machte Gass von der Entwicklung des Virus abhängig. "Die allgemeine Impflicht wäre eine logische Konsequenz aus unserer Sicht, wenn sich tatsächlich zeigt, dass Omikron so ansteckend ist, dann brauchen wir eben eine noch viel höhere Impfquote, als wir sie ganz am Anfang für Alpha prognostiziert haben."

Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz weiter gesunken

06:24 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gesunken. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen lag der Wert bei 389,2. Am Vortag hatte er noch bei 390,9 gelegen, vor einer Woche bei 441,9. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 21.743 Neuinfektionen verzeichnet.

Seit Pandemiebeginn haben die Gesundheitsämter insgesamt 6.531.606 Fälle gemeldet. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 5.435.700. Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in Deutschland stieg um 116 auf 105.754.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Von Anfang November an war der Wert rasant angestiegen. In der Folge wurden täglich neue Höchststände registriert. Seit einer Woche ist die Inzidenz wieder kontinuierlich gesunken.

Als entscheidenden Massstab für eine Verschärfung der Corona-Massnahmen hatten Bund und Länder am 18. November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wieviele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen.

Ab einem Wert von drei gilt in einem Bundesland flächendeckend für Veranstaltungen die 2G-Regel - das heisst, nur gegen das Coronavirus Geimpfte und von COVID-19 Genesene sind zugelassen. Am Freitag lag die Hospitalisierungsinzidenz laut RKI bundesweit bei 5,71.

Chef von Kinderärzte-Verband geht von hoher Impfbereitschaft bei Kindern aus

05:02 Uhr: Der Präsident des Berufsvebandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, geht von einer hohen Impfbereitschaft bei der anstehenden Impfkampagne für Fünf- bis Elfjährige aus. "Das war auch schon bei der Impfung der Jugendlichen so. Dort impfen wir erst seit September, haben aber schon eine Quote von 50 Prozent erreicht", sagte Fischbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Die Praxen seien zudem gut vorbereitet.

Laut Fischbach werden sich voraussichtlich nicht alle Praxen an den Kinderimpfungen beteiligen. Daher sei es grundsätzlich richtig, dass Kinder auch in Impfzentren geimpft werden können. "Wir favorisieren allerdings die Impfung in den Praxen, wo die Ärzte ihre Patienten auch kennen."

Ein potenzielles Problem sieht der Verbandschef hingegen bei der Belieferung mit Impfstoff. Das habe leider schon bei den über Zwölfjährigen nicht funktioniert. "Wir bekommen dort oftmals gerade einmal die Hälfte des bestellten Impfstoffs." Die Verantwortung dafür sieht Fischbach bei der Politik: "Wenn wir unsere Praxen derart dilettantisch organisieren würden, wie die Politik es beim Impfstoff tut, würden uns die Patienten aufs Dach steigen."

Ministerin: Kinderimpfungen helfen Präsenzunterricht zu sichern

04:45 Uhr: Zum Start der Impfungen mit einem Corona-Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger dazu aufgerufen, die Impfangebote für Kinder zu nutzen. Eine Impfung biete einen guten Schutz, auch und gerade für Kinder mit Vorerkrankungen, sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zudem sei die Impfung von Schulkindern ein wichtiger Beitrag, um Präsenzunterricht zu sichern. "Wir sollten alle Möglichkeiten ausschöpfen, um erneute flächendeckende Schulschliessungen zu verhindern", betonte die Ministerin. Jede Impfung helfe, die Verbreitung des Virus einzudämmen.

Die Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz, Katharina Swinka, fordert mobile Impfteams in den Schulen und eine bessere Aufklärung über die Impfung. Die ganzen Informationen seien von oben eingeprasselt, wirklich kindgerecht sei das Thema in den seltensten Fällen erklärt worden, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. "Zudem sollten auch mobile Impfteams an die Schulen kommen, weil Schulen ein sozialer Ballungsort sind."

Die Kinderimpfungen sollen in dieser Woche in Deutschland anlaufen. Für Fünf- bis Elfjährige wird ein niedriger dosiertes und anders abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen Biontech/Pfizer-Impfstoff verwendet. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte eine Impfung von Kindern von fünf bis elf Jahren empfohlen, die Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Ausserdem können Eltern nach individueller Aufklärung auch ihre gesunden Kinder impfen lassen.

Alle Corona-Meldungen vom 12. Dezember finden Sie hier

Mehr zum Themenkomplex Coronavirus:

Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.