Heidenheim - Ein Torfestival für die letzte Titelchance: Der FC Bayern München hat eine bemerkenswerte Reaktion auf seinen Königsklassen-K.o. gezeigt und in der Fussball-Bundesliga einen grossen Schritt Richtung Meisterschaft gemacht. Drei Tage nach dem schmerzhaften Viertelfinal-Aus in der Champions League bei Inter Mailand gewann das Team von Trainer Vincent Kompany beim abstiegsgefährdeten 1. FC Heidenheim souverän mit 4:0 (3:0).
Das Team habe sich nach der "Riesenenttäuschung" bei Inter etwas "geschüttelt" und vom Anpfiff weg gezeigt, dass es "etwas gewinnen will", sagte Sportvorstand
Torjäger
Heidenheim bleibt schwächstes Heim-Team
In der Tabelle baute der Spitzenreiter seinen Vorsprung vor Verfolger Bayer Leverkusen damit vorübergehend auf neun Punkte aus. Der Titelverteidiger spielt am Sonntagabend (19.30 Uhr/DAZN) beim FC St. Pauli.
Heidenheim, das schwächste Heim-Team der Liga, kassierte bereits die elfte Saisonniederlage im eigenen Stadion und muss im Endspurt hoffen, zumindest den Relegationsrang zu retten. Von einer Sensation wie dem 3:2 gegen die Bayern vor gut einem Jahr waren die Schwaben diesmal weit entfernt.
Bayern von Beginn an tonangebend
Wie würden die Bayern den frühzeitig geplatzten Traum vom Gewinn der Champions League verkraften? Nicht wenige Heidenheimer hatten vor dem Anpfiff wohl gehofft, dass das personell gebeutelte Münchner Starensemble auch mental angeschlagen auf der Ostalb ankommen würde.
Doch der Rekordmeister, bei dem sich zu mehreren prominenten Ausfällen wie Torhüter Manuel Neuer oder Offensiv-Ass Jamal Musiala am Freitag auch noch Nationalmannschaftsrückkehrer Leon Goretzka wegen Wadenproblemen gesellte, hatte die Partie von Anfang an im Griff. Die Bayern liessen keinen Zweifel daran, dass sie zumindest die Meisterschale zurückholen und Kompanys Premieren-Saison wenigstens mit einer Trophäe beenden wollen.
Kane eröffnet - Gnabry wirbelt
Kane, der endlich seinen ersten grossen Titel feiern möchte, traf nach einer knappen Viertelstunde mit einem strammen Flachschuss ins rechte Eck. Kurz später erhöhte Laimer nach feinem Zuspiel auf 2:0 für die Gäste. In Szene gesetzt hatte ihn der wendige, spielfreudige Serge Gnabry mit einem von vielen langen Bällen, die der Heidenheimer Defensive grosse Probleme bereiteten.
Erst eiskalt, dann fast schon fahrlässig - so gingen die Bayern mit ihren Chancen um. Kane zweimal per Kopf (22./25.) und Michael Olise im Alleingang gegen FCH-Keeper Kevin
Torwart Müller noch Heidenheims Bester
Auch im zweiten Durchgang waren die Räume, die die Heidenheimer den Bayern anboten, einfach zu gross.
Bayern-Keeper Jonas Urbig durfte sich gegen Sirlord Conteh auszeichnen (65.). Ansonsten wurden die Münchner bei ihrer Frustbewältigung kaum gestört. © Deutsche Presse-Agentur