Im letzten Spiel seiner Karriere reicht es gerade noch zu einem Kurzeinsatz für Mats Hummels. Nach Abpfiff lassen ihn zumindest seine Mitspieler noch einmal hochleben, doch irgendwie bleibt ein komischer Beigeschmack.
Für gerade einmal drei Minuten durfte

Hummels war seit September 2024 bei der AS unter Vertrag, nachdem er zum Saisonende beim BVB ausgeschieden war. Unter Trainer Claudio Ranieri sass der Deutsche vorwiegend auf der Bank. Auch bei seinem Abschied blieben dem ehemaligen Nationalspieler nur wenige Aktionen in der Nachspielzeit. Zuvor hatte Hummels seit Anfang April nicht mehr für die Roma auf dem Platz gestanden.
Für den Club ging es im Fernduell mit Juventus Turin noch um die Qualifikation für die Champions League. Da Juventus mit 3:2 gegen Venedig gewann, reichte es für den italienischen Hauptstadt-Club aber am Ende nur zu Platz fünf - und damit nicht für die Königsklasse. Die Meisterschaft hatte sich der SSC Neapel vor Inter Mailand gesichert.
Hummels hört auf und keiner kriegt es mit?
Für Hummels fällt der Abschied von seiner Weltkarriere deutlich leiser aus, als er das womöglich verdient hätte. Schliesslich wurde er mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund insgesamt fünfmal deutscher Meister und dreimal DFB-Pokalsieger. Der Innenverteidiger war dabei Leistungsträger der erfolgreichen BVB-Mannschaft unter Trainer Jürgen Klopp, die 2011 und 2012 die Meisterschaft gewann und 2012 auch den DFB-Pokal holte.
Seinen grössten Erfolg im DFB-Team feierte der langjährige Nationalspieler 2014 mit dem Gewinn des Weltmeistertitels in Brasilien. Dabei köpfte er im Viertelfinale gegen Frankreich das 1:0-Siegtor, zuvor hatte er bereits beim 4:0-Auftakterfolg gegen Portugal per Kopf zum 2:0 getroffen. In 78 Länderspielen erzielte er fünf Tore.
Ein unrühmlicher Abschied vom BVB
Schon sein Abschied vom BVB nach der vergangenen Saison war eher unrühmlich ausgefallen. Der BVB hatte Hummels damals vor vollendete Tatsachen gestellt und ihm die Entscheidung nicht einmal in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, sondern es wohl im Vorfeld der Presse gesteckt, wie Hummels selbst im Interview mit dem ZDF erzählte. Auslöser für die Unstimmigkeiten zwischen Verein und Spieler war damals ein nicht vom Verein autorisiertes Interview mit der "Sport Bild", in dem Hummels Trainer Edin Terzic kritisiert hatte.
Eine Abschiedsparty, wie sie Thomas Müller bei den Bayern bekam, suchte man also bei Hummels vergeblich. Was blieb, war ein Blumenstrauss - dabei war er jahrelang unverzichtbar beim BVB.

Ein ehemaliger Mitspieler von Hummels wünscht sich jedenfalls noch einen würdigeren Abschied des Abwehrspielers in Dortmund. Noch wird über eine mögliche Kurz-Rückkehr von Hummels beim BVB anlässlich der Klub-WM spekuliert. Neven Subotic würde das in jedem Fall gutheissen, wie er im "Doppelpass" von Sport1 erklärte. "Wie es bisher gelaufen ist, war es kein geschätzter Abschied", urteilte Subotic. "Deshalb würde ich es ihm gönnen, ich würde es auch dem Verein gönnen. Dafür muss der eine oder andere Vereinsvorsitzende den Kürzeren ziehen und seine Meinung ändern. Ich hoffe, dass das geschieht."
Und wenn es nicht mit der Klub-WM klappt, dann vielleicht doch mit einem gebührenden Abschiedsspiel für einen, auf den sich der BVB immer verlassen konnte. Mats Hummels hätte es verdient. (dpa/bearbeitet von ska)
Verwendete Quelle
- "Sport1.de": Echte Liebe? Hummels-Aus in der Kritik