Der Deutsche Bank Park verwandelte sich am Sonntag in ein Football-Wonderland: 50.144 Fans sangen lauthals Sweet Caroline, Country Roads oder Wonderwall und feierten sich im Grunde selbst. Das Sportliche wurde da fast zur Nebensache. Und das war auch gut so, denn das Spiel zwischen den New England Patriots und den Indianapolis Colts war gewiss kein Leckerbissen und endete mit einem 10:6 für die Franchise aus Indiana.

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Doch von der schwachen sportlichen Leistung der beiden Teams liessen sich die teilweise weit angereisten Fans nicht entmutigen. Egal, ob aus den USA, Irland, Spanien, England oder Deutschland – kein Weg war zu weit, um live beim Aufeinandertreffen der AFC (Conference in der NFL) dabei zu sein. Und wie zu erwarten, reisten nicht nur Freunde der Patriots und Colts an.

Die Fans der Philadelphia Eagles zeigten sich beispielsweise mit Adlerköpfen, die deutschen Green Bay Packers-Anhänger präsentierten sich mit Käsestück auf dem Kopf und die Band „Musikcorps Bickenbach“ heizte auf dem Weg zum Stadion ein – natürlich passend im Outfit eines Soldaten der amerikanischen Revolution. So entstand eine schrullige, aber auch liebenswerte Atmosphäre, die man auch so von Sportevents aus den USA kennt.

Viel war geboten für alle, die es mit American Football halten: Interaktive Fotostationen, Mini-Football-Felder, Auftritte amerikanischer Cheerleader und ein gigantischer NFL-Shop, bei dem man aber reichlich Zeit mitbringen musste. Einzig das klassische Tailgaiting, bei dem sich Football-Fans teilweise schon Stunden vor dem Stadion treffen, gemeinsam grillen, trinken und sich auf das Aufeinandertreffen einstimmen, suchte man vergebens.

Alaba und Co: Fussball-Profis grosse Fans der NFL

Der Münzwurf, Coin Toss genannt, kurz vor Spielbeginn bekam berühmte Unterstützung. Die beiden Nationalspieler Leon Goretzka und Mats Hummels hatten die Ehre, zu entscheiden, welches Team den Ball empfangen und welches kicken würde. Auch sonst tummelten sich einige bekannte Gesichter beim Spektakel im Deutsche Bank Park: Real Madrids David Alaba begrüsste am Spielfeldrand Wide Receiver Juju Smith-Schuster, Umarmung inklusive. Und neben Goretzka und Hummels fieberten auch BVB-Profi Marcel Sabitzer und der ehemalige Ski-Star Lindsey Vonn beim NFL-Spiel auf deutschem Boden mit.

Wie wichtig der deutsche Markt besonders für die Gastgeber des Spiels, die New England Patriots, war, war das ganze Wochenende über spürbar. Im Patriots-Haus wurden alle sechs Super-Bowl-Trophäen ausgestellt und der Eigentümer der NFL-Franchise, Robert Kraft, war sogar selbst vor Ort. Der zweifache Super-Bowl-Champion Sebastian Vollmer, der sieben Jahre in New England gespielt hat, kommentierte live vor Ort für RTL.

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Seit seinem Start bei den Patriots im Jahr 2000 startete der 71-Jährige nie so schwach in eine Saison. Für New England geht es jetzt in eine einwöchige Pause, bevor sie am 26. November auf die New York Giants treffen. Allerdings nicht in Deutschland - darauf müssen die Fans noch eine ganze Weile warten.

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