Ein Steinschlag trifft Laura Dahlmeier auf 5.700 Metern Höhe, sie ist wohl sofort tot. "Wenn Laura noch am Leben gewesen wäre, hätten wir mit Einsatz unseres Lebens alles gegeben", sagt Bergsteiger Thomas Huber, der an der Rettungsmission beteiligt war.
Ein unvorhersehbarer Wärmeeinbruch hat nach Einschätzung des Bergsteigers und Freundes von
"Es hatte einen trockenen Winter, deswegen wenig Schnee in der Nordwestwand, dennoch waren die Verhältnisse während ihres Aufstiegs gut und sicher", sagte Huber der Deutschen Presse-Agentur. Aber: "Der Berg war am Folgetag ein anderer als die Mädels gestartet sind und sie wären unter diesen Bedingungen nie gegangen."
"Wenn Laura noch am Leben gewesen wäre, hätten wir mit Einsatz unseres Lebens alles gegeben. Es ändert sich in dem Moment, in dem der Verunglückte tot ist, dann ist jedes Risiko eines zu viel."
Nach dem Flug mit dem Hubschrauber zum Unglücksort, so Huber auf Instagram, sei klar gewesen, dass Dahlmeier nicht mehr lebte. Nach mehrmaligem Überflug "wussten wir, dass Laura zu ihrem letzten Gipfel aufgestiegen war".
Der dpa sagte er: "Wenn Laura noch am Leben gewesen wäre, hätten wir mit Einsatz unseres Lebens alles gegeben. Es ändert sich in dem Moment, in dem der Verunglückte tot ist, dann ist jedes Risiko eines zu viel." Laura Dahlmeier hatte verfügt, dass niemand sein Leben riskieren dürfe, um ihren Leichnam im Falle eines solchen Unfalls zu bergen.
Derartige Verfügungen seien sinnvoll, unterstrich Huber. "So sollte es sein, denn so können alle Hinterbliebenen besser mit der tragischen Wirklichkeit umgehen", erläuterte Huber.
Wetterumschwung sorgte bei Dahlmeier für Planänderung
Es habe einen schweren unvorhergesehenen Wärmeeinbruch gegeben – "und die Mädels wussten, dass es zu gefährlich werden würde, den Aufstieg fortzusetzen. Sie hatten alles richtig gemacht und richtig entschieden." Im Abstieg habe sich dann die Tragödie ereignet, sagte Huber der dpa.
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"So tragisch alles ist, Laura lebte ihren Traum bis zuletzt, zu jeder Sekunde und sie war und ist immer noch ein Vorbild dafür, dass das Leben ein unfassbares Geschenk ist, das mit Liebe, Leidenschaft und Feuer erfüllt werden soll, alles andere wäre tragisch." Er danke Laura für alle Momente, die sie zusammen erleben durften, schrieb Huber auf Instagram.
Hubert beklagt "respektlose Kommentare"
Huber bat um Respekt bei der Berichterstattung und in Kommentaren, die sich auf die improvisierte Pressekonferenz am Donnerstag in Skardu bezogen. "Viele eurer anschliessenden Kommentare waren respektlos und ihr habt keine Ahnung, was in uns allen vorgeht, wenn wir diese Geschichte vor laufender Kamera erzählen", schrieb Huber in einem weiteren Instagram-Post. (dpa/bearbeitet von ms)