- 22:56 Uhr: Wadephul: "Kalibrierte Antwort" des Irans
- 22:26 Uhr: ➤ Trump zu Angriffen in Katar: Iran hat uns vorgewarnt
- 21:22 Uhr: Bericht: Israel will Krieg mit Iran bis Ende der Woche beenden
- 20:48 Uhr: Arabische Länder verurteilen Irans Angriff in Katar
- 20:10 Uhr: Pentagon: Nach Irans Angriff keine Berichte über Verletzte
- 19:53 Uhr: Nach Angriff in Katar - Golfstaaten schliessen Luftraum
- 19:00 Uhr: Iran greift als Vergeltung US-Basen in Katar und Irak an
- 18:41 Uhr: Bericht: Angriff des Irans auf US-Basen soll kurz bevorstehen
- 18:05 Uhr: Katar schliesst seinen Luftraum
- 17:29 Uhr: Irak: Öl-Konzerne ziehen Mitarbeiter vorsorglich ab
- 17:20 Uhr: Israel sieht nach Angriffen Kriegsziele fast erreicht
- 17:14 Uhr: Merz äussert sich überraschend klar zum Eingreifen der USA
- 16:21 Uhr: Rutte sieht in US-Angriffen auf den Iran kein Verstoss gegen internationales Recht
- 14:56 Uhr: Iran sieht durch US-Angriffe "irreparablen Schlag" gegen Atomwaffen-Regelwerk
- 14:13 Uhr: Italiens Aussenminister warnt vor Hormus-Blockade
- 13:51 Uhr: IAEA-Chef fordert Zugang zu iranischen Atomanlagen
- 13:24 Uhr: Putin verspricht dem Iran Unterstützung
- 13:09 Uhr: Israel will Zugangswege zur Atomanlage Fordo blockieren
- 13:05 Uhr: Wadephul zu Iran-Konflikt: Europäer spielen wichtige Rolle
- 12:27 Uhr: Israel fliegt Angriffe auf berüchtigtes Ewin-Gefängnis
➤ Trump zu Angriffen in Katar: Iran hat uns vorgewarnt
- 22:26 Uhr
Der Iran hat die Vereinigten Staaten nach Angaben von Präsident Donald Trump vor dem Angriff auf den US-Militärstützpunkt in Katar gewarnt. Dafür danke er dem Iran, es habe keine Verletzten oder Toten gegeben, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Er bezeichnete Teherans Vergeltungsangriff als "sehr schwache Antwort" auf das US-Bombardement von drei iranischen Atomanlagen am Wochenende.
Vielleicht könne der Iran jetzt zu Frieden und Harmonie im Nahen Osten übergehen - er werde Israel auch mit Nachdruck ermuntern, das ebenfalls zu tun, schrieb Trump weiter. Israel führt seit gut zehn Tagen Krieg gegen den Iran.
Trump zufolge wurden 13 iranische Raketen von der Raketenabwehr abgefangen, eine weitere sei in eine ungefährliche Richtung geflogen, weswegen sie nicht abgeschossen worden sei. Es habe bei dem Angriff, "den wir erwarteten", "kaum" Schäden gegeben.
Die Iraner hätten mit dem Angriff auf den US-Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid in Katar nun ihre Vergeltung geübt und es werde hoffentlich keinen weiteren "Hass" geben, schrieb Trump. Das Wort "Hass" setzte er dabei in Grossbuchstaben. In einem weiteren Post schrieb Trump in Grossbuchstaben: "Gratuliere, Welt, es ist Zeit für Frieden." (dpa)
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Die weiteren Nachrichten zur Eskalation in Nahost vom 23. Juni
Wadephul: "Kalibrierte Antwort" des Irans
- 22:56 Uhr
Anders als US-Präsident Donald Trump ist die Bundesregierung von dem iranischen Angriff auf den US-Militärstützpunkt in Katar überrascht worden. Man habe vorab von der Attacke nichts gewusst, sagte Aussenminister Johann Wadephul (CDU) am Abend in den ARD-"Tagesthemen". "Wir haben nur gehört, dass der katarische Luftraum gesperrt worden ist, und insofern konnte man das erwarten."
Wadephul bezeichnete das Vorgehen Irans als "kalibrierte Antwort" auf das Vorgehen der USA, die in der Nacht zum Sonntag iranische Atomanlagen angegriffen hatten. Er sei froh, dass der amerikanische Präsident so abgewogen reagiert habe. "Insofern ist wohl verhinderbar, dass es eine weitere Eskalation gibt, dass es weitere militärische Auseinandersetzungen gibt."
Der CDU-Politiker verurteilte den iranischen Angriff auf die US-Militärbasis, betonte aber zugleich: "Der Iran zeigt ja mit seiner militärischen Antwort (…) , dass er nicht so stark, nicht so unkontrolliert zurückschlägt, dass eine weitere Eskalation bevorstehen muss." Damit zeige das Land eine gewisse Bereitschaft zu Gesprächen. Bisher sei der Iran nur bereit gewesen, mit den Europäern zu sprechen.
Wadephul forderte den Iran erneut auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Gespräche der Europäer mit dem Iran in Genf am Freitag seien erfolglos gewesen. "Und jetzt, glaube ich, gibt es eine sehr grosse Chance, dass sich Amerikaner und Iraner an einen Tisch setzen und das Thema in Verhandlungen lösen."
Wadephul bekräftigte, dass er die Angriffe der USA auf die iranischen Atomanlagen völkerrechtlich nicht abschliessend bewerten könne. Als Grund nannte er, dass er nicht alle Informationen habe, über die die USA und Israel verfügten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor erklärt, es gebe keinen legalen Rahmen für die US-Luftschläge. (dpa)
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Bericht: Israel will Krieg mit Iran bis Ende der Woche beenden
- 21:22 Uhr
Israel strebt nach einem Medienbericht ein Ende des Kriegs mit dem Iran bis Ende der Woche an. Der öffentlich-rechtliche Kan-Sender berichtete dies unter Berufung auf israelische Sicherheitskreise. Israel habe die meisten seiner Kriegsziele im Iran erreicht. In Israel umfasst das Wochenende Freitag und Samstag, am Sonntag beginnt die Arbeitswoche.
Es stelle sich allerdings die Frage, welche Ziele die iranische Führung nach den Angriffen auf US-Ziele in Katar noch verfolge, hiess es weiter in dem Kan-Bericht. Man warte in Israel auf die Entscheidung des obersten Führers der Islamischen Republik, Ali Chamenei, nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen.
Sollten die USA nach den iranischen Gegenangriffen noch weiter in den Krieg einsteigen, werde auch Israel seine Attacken fortsetzen, "um die Erfolge weiter zu vertiefen".
Kan zitierte einen namentlich nicht genannten Sicherheitsrepräsentanten mit den Worten: "Die nächsten Tage werden am intensivsten sein, mit dem Ziel, den Ton vorzugeben und die Iraner davon zu überzeugen, aufzuhören. Sollte das nicht funktionieren, werden wir mit aller Macht weitermachen." (dpa)
Arabische Länder verurteilen Irans Angriff in Katar
- 20:48 Uhr
Saudi-Arabien hat den iranischen Angriff auf einen US-Militärstützpunkt in Katar als "eklatanten Verstoss gegen das Völkerrecht und die Prinzipien guter Nachbarschaft" verurteilt. Das Vorgehen Irans sei "unter keinen Umständen akzeptabel oder zu rechtfertigen", hiess es in einer Erklärung des Aussenministeriums. Das einflussreiche Königreich bekräftigte seine uneingeschränkte Solidarität mit dem "brüderlichen Staat Katar".
Auch Jordanien verurteilte den iranischen Angriff und sprach von einer "eklatanten Verletzung der Souveränität" sowie einer "gefährlichen Eskalation". In einer Stellungnahme des Aussenministeriums forderte Amman ein Ende der Eskalationen in der Region und eine Rückkehr an den Verhandlungstisch.
"Ein ernsthafter Dialog sei der einzige Weg, um die aktuellen Krisen zu überwinden, die Sicherheit und Stabilität der Region zu wahren und die Bevölkerung zu schützen", hiess es vom Aussenministerium der Vereinigten Arabischen Emirate.
Ägypten rief zu Deeskalation auf und zeigte sich besorgt wegen der jüngsten Angriffe. International müssten Anstrengungen unternommen werden, um die Spannungen abzubauen, so das Aussenministerium in Kairo.
Der Angriff stelle eine Eskalationsstufe dar, vor der der Irak stets gewarnt habe, hiess es aus dem Aussenministerium in Bagdad. Diese Eskalation lasse auf eine weitere Verschärfung der Spannungen schliessen und markiere eine gefährliche und beispiellose Wendung im Verlauf des Konflikts.
Der Oman, der noch bis vor kurzem als Vermittler zwischen den USA und dem Iran agierte, bezeichnete die Attacke als inakzeptabel. Sie würde zu nur noch mehr Zerstörung führen und die Sicherheit der Region weiter untergraben. Friedliche Verhandlungen müssten wiederhergestellt werden, teilte das Aussenministerium mit. (dpa/bearbeitet von cgo)
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Pentagon: Nach Irans Angriff keine Berichte über Verletzte
- 20:10 Uhr
Bei dem iranischen Angriff auf einen US-Militärstützpunkt in Katar sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums ersten Erkenntnissen zufolge keine US-Bürger verletzt worden. Der Luftwaffenstützpunkt Al Udeid in Katar sei mit ballistischen Raketen kurzer und mittlerer Reichweite angegriffen worden, erklärte ein Vertreter des Ministeriums. «Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Berichte über amerikanische Verletzte.» Die Lage werde weiterhin genau beobachtet, erklärte er weiter.
Katar hatte zuvor erklärt, dass seine Luftabwehr die iranischen Raketen abgefangen habe. (dpa)
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Nach Angriff in Katar - Golfstaaten schliessen Luftraum
- 19:53 Uhr
Nach dem iranischen Angriff auf einen Militärstützpunkt in Katar haben die Golfstaaten Bahrain und Kuwait ihre Lufträume geschlossen.
Das bahrainische Verkehrsministerium kündigte die vorübergehende Aussetzung des Luftverkehrs im Luftraum des Königreichs als Vorsichtsmassnahme an. Die Menschen seien aufgerufen, Schutz in nahe gelegenen Gebäuden zu suchen, bis die Gefahr vorüber sei, hiess es in einer weiteren Mitteilung des Innenministeriums.
Auch Kuwait kündigte im "im Interesse der Sicherheit des Landes" die Schliessung des Luftraums und der Flughäfen an, ebenso wie der Irak, der die komplette Sperrung des Flugraums ankündigte. Seit Ausbruch des Krieges hat das Land den Flugverkehr fast komplett eingestellt. Nur noch ein Flughafen in Basra im Süden des Landes war aktiv. Dieser wurde nun auch geschlossen, wie das Verkehrsministerium erklärte. (dpa)
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Iran greift als Vergeltung US-Basen in Katar und Irak an
- 19:00 Uhr
Der Iran hat als Vergeltung für die Bombardierung seiner Atomanlagen einen US-Militärstützpunkt in Katar angegriffen. Die Operation mit dem Namen "Verheissung des Sieges" habe begonnen, hiess es in einer Erklärung der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Nach Medienberichten wurden auch Raketen auf Ziele im Irak abgefeuert.
Der Angriff in der katarischen Hauptstadt Doha galt dem Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid, wie Irans staatlicher Rundfunk berichtete. Welche Ziele im Irak attackiert wurden, war zunächst unklar. Ein israelischer Repräsentant sagte mehreren Medien, der Iran habe insgesamt zehn Raketen auf US-Ziele in Katar abgefeuert. Katar hatte kurz vor den Angriffen die Sperrung seines Luftraums mitgeteilt.
Augenzeugen in Doha berichteten, dass zwei Minuten lang Explosionsgeräusche zu hören gewesen waren. Am Himmel seien Flugobjekte, mutmasslich Drohnen, geflogen.
Am Wochenende traten die Vereinigten Staaten in den Krieg zwischen Israel und dem Iran ein, der am 13. Juni begonnen hatte. Sie griffen neben der Urananreicherungsanlage in Fordo auch die Anlage in Natans mit bunkerbrechenden Bomben an. Auch eine Nukleareinrichtung in Isfahan wurde bombardiert. Irans Regierung verurteilte den Angriff als völkerrechtswidrig.
Kurz vor der Bestätigung der Angriffe in Katar und dem Irak hatte der iranische Präsident, Massud Peseschkian, auf X geschrieben: "Wir haben den Krieg weder begonnen noch angestrebt. Doch wir werden die Aggression gegen den Iran nicht unbeantwortet lassen."
Der Angriff dürfte auch die Beziehungen zwischen dem Golfemirat Katar und Teheran erheblich belasten. Eigentlich gilt das Land als Vermittler zwischen der Islamischen Republik und dem Westen. Auch der Emir von Katar, Scheich Tamim Bin Hamad al-Thani, pflegt gute Kontakte zur iranischen Regierung.
Der Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid am Rande der katarischen Hauptstadt Doha ist einer der wichtigsten US-Stützpunkte im Nahen Osten. Dort sind Berichten zufolge normalerweise rund 10.000 Soldaten und ziviles Personal stationiert. Der Stützpunkt ist auch die Kommandozentrale des US-Militärs in der Region. Das Hauptquartier des US-Regionalkommandos (Centcom) für den Nahen Osten liegt in Tampa im Bundesstaat Florida.
Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge wurden wichtige Militärflugzeuge, die normalerweise in Katar stationiert sind, angesichts möglicher Angriffe auf andere Stützpunkte verteilt, vor allem in Europa.
Weitere Stützpunkte des US-Militärs befinden sich unter anderem in Bahrain, Kuwait oder dem Irak. Insgesamt sind in der Region rund 40.000 US-Soldaten stationiert.
Zuletzt hatten die USA und der Iran unter Vermittlung des Golfstaats Oman noch über das umstrittene Atomprogramm verhandelt. Die Gespräche gerieten jedoch ins Stocken – Hintergrund waren erhebliche Differenzen bei der Frage der Urananreicherung. Die USA fordern einen vollständigen Stopp, was Teheran als rote Linie betrachtet.
Bereits im Jahr 2020 hatte der Iran einen US-Stützpunkt im Irak mit Raketen angegriffen, nachdem US-Präsident
Seit der Islamischen Revolution 1979 gelten die USA als Erzfeind der iranischen Führung. Noch im selben Jahr besetzten Studenten die US-Botschaft in Teheran, was damals zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen führte. Viele Millionen Iraner wünschen sich hingegen bessere Beziehungen zum Westen und lehnen die Staatsführung seit Jahrzehnten ab. (dpa/bearbeitet von cgo)
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Bericht: Angriff des Irans auf US-Basen soll kurz bevorstehen
- 18:41 Uhr
Ein Gegenschlag des Irans auf US-Militärstützpunkte im Nahen Osten könnte einem Medienbericht zufolge kurz bevorstehen. Der Iran werde "höchstwahrscheinlich" in den nächsten Stunden einen Angriff auf US-Einrichtungen als Vergeltung für die amerikanischen Bombardierungen der iranischen Atomanlagen starten, berichtete die Plattform "Amwaj.media" unter Berufung auf eine hochrangige Quelle in der iranischen Hauptstadt. Demnach soll bereits die Entscheidung gefallen sein, US-Interessen in der Region anzugreifen, man berate aber noch über die genauen Ziele.
US-Streitkräfte hatten am Sonntag im Iran mit bunkerbrechenden Bomben die tief in einem Berg gelegene Uran-Anreicherungsanlage Fordo und die Atomanlage in Natans attackiert. Zudem wurden nach Angaben des US-Militärs die Atomanlagen in Isfahan von einem U-Boot mit Marschflugkörpern beschossen.
Der Iran hatte Vergeltung für den Angriff angedroht. Am Nachmittag bekräftigte der iranische Generalstabschef, Abdolrahim Mussawi, diese Absicht. Das Vorgehen von US-Präsident Donald Trump sei dessen Verzweiflung entsprungen und erfolgt, um seinen Stellvertreter – das zionistische Regime – und insbesondere den israelischen Ministerpräsidenten
Das US-Militär hat viele Stützpunkte rund um den Persischen Golf, etwa in Bahrain und Katar. Sie sind Luftlinie nicht sehr weit vom Iran entfernt und könnten zu Zielen werden. Das Golfemirat Katar sperrte am frühen Abend angesichts der kriegerischen Handlungen in der Region vorerst seinen Luftraum.
In der gesamten Region sind rund 40.000 US-Soldatinnen und Soldaten stationiert. Die Frage ist, ob eine solche Eskalation im Interesse Teherans ist. US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, mit voller Härte reagieren zu wollen. (dpa/bearbeitet von cgo)
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Katar schliesst seinen Luftraum
- 18:05 Uhr
Der Golfstaat Katar hat angesichts der kriegerischen Handlungen in der Region seinen Luftraum vorerst gesperrt. Das Aussenministerium teilte mit, damit solle die Sicherheit der Bürger, Einwohner und Besucher gewährleistet werden. Die Behörden beobachteten die Lage genau und bewerteten die Entwicklungen in Abstimmung mit regionalen und internationalen Partnern, hiess es weiter in der Mitteilung.
Die US-Botschaft in Katar hatte zuvor amerikanische Staatsbürger zur Vorsicht aufgerufen. Seit dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen besteht die Sorge, dass sich der Konflikt weiter auf die Region ausweiten könnte. US-Interessen in der Region könnten dabei Beobachtern zufolge zum Ziel iranischer Vergeltungsschläge werden. Die USA haben in Katar eine wichtige Militärbasis. Die Beziehungen Katars mit Teheran gelten als gut, die beiden Länder teilen ein Erdgasfeld. (dpa)
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Irak: Öl-Konzerne ziehen Mitarbeiter vorsorglich ab
- 17:29 Uhr
Die europäischen Öl-Konzerne Eni, BP und Total Energies haben nach Angaben der staatlichen irakischen Basra Oil Company einige ihrer ausländischen Mitarbeiter aus Ölfeldern im Irak abgezogen. Die Ölproduktion laufe weiterhin ohne Einschränkungen, hiess es in der Erklärung des irakischen Ölunternehmens.
Die französische Firma Total Energies habe vorsorglich 60 Prozent ihres Personals in Sicherheit gebracht. Das italienische Unternehmen Eni habe seine Mitarbeiterzahl von 260 auf derzeit 98 reduziert. Genauere Details zum Mitarbeiterabzug der britischen Firma BP wurden nicht genannt. Chinesische Unternehmen und die russische Lukoil hätten ihre Mitarbeiter nicht weggebracht, hiess es weiter.
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen besteht die Sorge vor einer Ausweitung des Kriegs. Die Szenarien umfassen auch Angriffe auf US-Stützpunkte oder andere Einrichtungen der USA oder westlicher Staaten in der Region.
Der Grossteil der Produktion stammt aus den südlichen und zentralen Ölfeldern des Landes. Der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge ist das Land der fünftgrösste Ölproduzent der Welt. (dpa)
Israel sieht nach Angriffen Kriegsziele fast erreicht
- 17:20 Uhr
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat ein Ende der Angriffe in nicht allzu ferner Zukunft angedeutet. Israelische Medien wie etwa Channel 12 sprachen von "Tagen". Unklar bleibt, ob dann auch der Iran die Kämpfe einstellen wird.
Es gehe darum, "die beiden konkreten Bedrohungen unserer Existenz zu beseitigen: die nukleare Bedrohung und die Bedrohung durch ballistische Raketen", sagte Netanjahu. "Wir kommen diesen Zielen Schritt für Schritt näher. Wir sind kurz davor, sie zu erreichen", fügte er hinzu. Aber man werde auch "nicht zu früh aufhören" (dpa/bearbeitet von lko)
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Merz äussert sich überraschend klar zum Eingreifen der USA
- 17:14 Uhr
Bundeskanzler
Das Vorgehen der USA sei "nicht ohne Risiko", räumte Merz ein. "Aber es so zu belassen, wie es war, war auch keine Option", sagte er mit Blick auf Irans Atomambitionen.
Merz zeigte sich vorsichtig optimistisch, dass der Konflikt mit dem Iran nicht noch weiter eskaliert. Er machte das daran fest, dass es aus dem Iran selbst und von verbündeten Gruppierungen in anderen Ländern bisher relativ wenig Gegenwehr gegeben hat. Er räumte aber ein, dass das nicht so bleiben muss, und wies darauf hin, dass eine Sperrung des wichtigen Seewegs der Strasse von Hormus unabsehbare wirtschaftliche Folgen haben würde. Trotzdem sei er "einigermassen zuversichtlich, dass es nicht zu grösseren Weiterungen kommt", sagte Merz. "Aber das ist wahrscheinlich heute noch zu früh, das abschliessend zu beurteilen." (afp/dpa/bearbeitet von lko)
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Rutte sieht in US-Angriffen auf den Iran kein Verstoss gegen internationales Recht
- 16:21 Uhr
Nato-Generalsekretär
Mit einer Atomwaffe könne Teheran "Israel, die gesamte Region und andere Teile der Welt in den Würgegriff" nehmen, argumentierte Rutte. Die Nato-Partner seien sich "seit langem einig, dass der Iran keine Atomwaffe entwickeln darf". (afp)
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Iran sieht durch US-Angriffe "irreparablen Schlag" gegen Atomwaffen-Regelwerk
- 14:56 Uhr
Ein hochrangiger iranischer Diplomat hat nach den US-Angriffen auf sein Land das internationale Regelwerk gegen die Verbreitung von Nuklearwaffen infrage gestellt. Die Attacken auf iranische Atomanlagen hätten dem bestehenden rechtlichen System "einen fundamentalen und irreparablen Schlag versetzt", sagte Botschafter Resa Nadschafi am Rande einer Sondersitzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien.
Das Bombardement habe gezeigt, dass die Ziele des internationalen Atomwaffensperrvertrages (NPT) nicht mehr erfüllt würden, sagte Nadschafi. Der Botschafter sprach nicht explizit von einem Austritt. Doch er kündigte an, dass der Iran im Rahmen des NPT seine obersten Interessen verteidigen werde. Der Vertragstext erlaubt Staaten den Austritt, wenn die höchsten Staatsinteressen gefährdet werden.
Der Pakt verbietet es Ländern ohne Nuklear-Arsenal, solche Waffen herzustellen oder zu erwerben. Gleichzeitig garantiert das Abkommen allen Staaten das Recht, Atomtechnologie für friedliche Zwecke nutzen zu können. In vielen anderen Staaten wuchs jedoch zuletzt die Sorge, dass der Iran sein Atomprogramm zum Bau von Kernwaffen nutzen könnte. (dpa/bearbeitet von ng)
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Italiens Aussenminister warnt vor Hormus-Blockade
- 14:13 Uhr
Der italienische Aussenminister Antonio Tajani hat den Iran eindringlich davor gewarnt, die wirtschaftlich wichtige Strasse von Hormus zu blockieren. Tajani habe seinem iranischen Amtskollegen Abbas Araghtschi seine Besorgnis übermittelt. Eine Sperrung könnte "enorme Schäden für die iranische Wirtschaft, aber auch für alle anderen Länder, einschliesslich China, verursachen", sagte er am Rande eines EU-Treffens in Brüssel, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet.
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen stellte Tajani erneut klar, dass Italien nicht beteiligt gewesen sei. Die italienischen Stützpunkte seien nicht genutzt worden, es gebe auch keine Hinweise darauf, dass Tankflugzeuge von italienischem Boden gestartet seien. Im Land sind etwa 12.000 US-Soldaten auf mehreren Stützpunkten stationiert. (dpa/bearbeitet von ng)
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IAEA-Chef fordert Zugang zu iranischen Atomanlagen
- 13:51 Uhr
Nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran hat der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, Zugang zu den iranischen Atomanlagen gefordert, um die Bestände des angereicherten Urans überprüfen zu können. "Wir müssen den Inspektoren ermöglichen zurückzukehren und eine Bestandsaufnahme der Uranvorräte vorzunehmen, insbesondere der 400 Kilogramm, die auf 60 Prozent angereichert sind", sagte Grossi am Montag zu Beginn einer Krisensitzung der IAEA an deren Sitz in Wien.
Grossi erklärte, dass Teheran der IAEA am 13. Juni, dem Tag des Beginns der israelischen Angriffe auf den Iran, in einem Brief mitgeteilt hatte, "spezielle Massnahmen zum Schutz der nuklearen Ausrüstung und des nuklearen Materials" umzusetzen. (afp)
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Putin verspricht dem Iran Unterstützung
- 13:24 Uhr
Der russische
Der russische Präsident sagte indes nicht, worin die Unterstützung bestehen könnte. Auch sein Sprecher Dmitri Peskow sagte, es hänge davon ab, was der Iran brauche. Russland hat seine Vermittlung in dem eskalierenden Konflikt angeboten. Der Iran ist ein enger Verbündeter Moskaus und liefert auch Kampfdrohnen für Putins Krieg gegen die Ukraine.
Putin sprach gemäss einer Mitteilung von einer "absolut unprovozierten Aggression gegen den Iran", für die es keinen Grund und keine Rechtfertigung gebe. "Wir haben mit dem Iran lange, gute, zuverlässige Beziehungen. Wir werden von unserer Seite Anstrengungen unternehmen, um dem iranischen Volk beizustehen", sagte Putin. Wegen der Krise im Nahen Osten sprach Putin auch mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani. (dpa)
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Israel will Zugangswege zur Atomanlage Fordo blockieren
- 13:09 Uhr
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge Angriffe im Iran ausgeführt, um die Zugangswege zu der wichtigen Atomanlage Fordo zu blockieren. Details nannte das israelische Militär zunächst nicht. (dpa)
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Wadephul zu Iran-Konflikt: Europäer spielen wichtige Rolle
- 13:05 Uhr
Aussenminister
Zugleich verwies Wadephul auf die enge Abstimmung mit Washington: "Wir sind allerdings auch von den USA in der letzten Woche und auch jetzt aufgefordert worden, im Kontakt zu bleiben, im Gespräch zu bleiben." Der Iran habe erklärt, nur mit Europa verhandeln zu wollen. "Das ist für uns ein gutes Zeichen", sagte Wadephul. Dennoch müssten letztlich die USA einbezogen werden. (dpa/bearbeitet von skr)
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Israel fliegt Angriffe auf berüchtigtes Ewin-Gefängnis
- 12:27 Uhr
Israels Armee greift nach Angaben des Verteidigungsministeriums das berüchtigte Ewin-Gefängnis in Irans Hauptstadt Teheran an. Neben dem Angriff auf das Gefängnis "für politische Gefangene und Regimegegner" gebe es Schläge "mit beispielloser Härte" auf weitere "Regimeziele und staatliche Unterdrückungsorgane im Herzen Teherans", teilte das Büro von Verteidigungsminister Israel Katz mit.
Im Ewin-Gefängnis sind viele politische Dissidenten inhaftiert. Die Haftanstalt ist seit Jahrzehnten als Ort gravierender Menschenrechtsverletzungen verschrien - und im Iran gefürchtet.
Der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge bestätigte die Justizvollzugsbehörde in Teheran den Angriff auf das Gefängnis. Dabei seien Teile davon beschädigt worden. Die Situation sei aber unter Kontrolle. Über Verletzte, Tote oder fliehende Inhaftierte gab es zunächst keine Angaben.
Die "Times of Israel" mutmasste, der Angriff habe darauf abgezielt, den Gefangenen die Flucht zu ermöglichen. (dpa/bearbeitet von skr)
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Nobelpreisträgerin Ebadi sieht Islamische Republik am Ende
- 12:23 Uhr
Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi sieht die Islamische Republik in ihrer Heimat am Ende, wobei ein Umsturz ihrer Ansicht nach vom Volk und nicht von aussen kommen muss. "Mir scheint, dass dieses Ende nahe ist. Aber dennoch ist es unmöglich, den genauen Zeitpunkt vorherzusagen", sagte Ebadi im Interview des französischen Senders rfi.
"Das iranische Regime kann nur durch die Proteste von Millionen Iranern wie während der Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ gestürzt werden." Das Regime fürchte diese Art von Protestbewegung und gehe aus diesem Grund repressiver vor als je zuvor, sagte Ebadi. Sie glaube nicht, dass Israel und die USA ein Ende des Regimes mit kriegerischen Mitteln erreichen könnten.
Die iranische Zivilgesellschaft sei zutiefst unzufrieden, so die Nobelpreisträgerin. "Denn die Menschenrechtsverletzungen werden immer weiter ausgedehnt, die Zensur tobt und somit ist diese Zivilgesellschaft durchaus bereit, wartet aber auf den richtigen Moment, um sich zu erheben", sagte Ebadi dem Sender. "Aber natürlich, wer würde es inmitten all dieser Bombardierungen wagen, auf die Strasse zu gehen? Wie soll man sich gleichzeitig der Unterdrückung durch das Regime und den Bomben, die andere Länder schicken, entgegenstellen?"
"Der Iran sollte wissen, dass er keine andere Wahl hat, als Frieden zu schliessen", sagte Ebadi zum Fortgang des Kriegs mit Israel. Im Anschluss wünsche sie sich ein Referendum der Menschen im Iran über die Regierungsform, die sie sich wünschten. "Wenn es nicht zu einer Demokratie kommt und dieses Regime auch nach Kriegsende an der Macht bleibt, wird es nur denselben Ansatz und dieselbe Unterdrückung fortsetzen."
Ebadi erhielt 2003 den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz für Demokratie und Menschenrechte. Sie lebt in Grossbritannien im Exil. (dpa/bearbeitet von skr)
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London: Iranischer Angriff auf US-Basis wäre "katastrophaler Fehler"
- 12:09 Uhr
Der britische Aussenminister David Lammy hat laut eigener Aussage seinen iranischen Amtskollegen Abbas Araghtschi vor einem Angriff auf US-Truppen gewarnt. Es wäre ein "katastrophaler Fehler", als Reaktion auf den US-Angriff auf iranische Atomanlagen eine Militärbasis der Vereinigten Staaten in der Region anzugreifen, sagte Lammy der BBC. Auch Grossbritannien habe Truppen vor Ort.
"Ich glaube, er hat das verstanden", sagte Lammy über das Gespräch, das am Sonntag stattfand. Niemand wolle eine weitere Eskalation sehen. Am Freitag war Lammy Teil der E3-Delegation, die in Genf mit Araghtschi über eine Rückkehr an den Verhandlungstisch gesprochen hatte. Zwei Tage später flogen die USA die Angriffe auf die Atomanlagen des Iran. (dpa)
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IAEA fordert Klarheit über Status von Uran im Iran
- 12:05 Uhr
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, fordert vom Iran Klarheit über den Verbleib von nuklearem Material. In einer Dringlichkeitssitzung des IAEA-Gouverneursrates zu den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen wies Grossi in Wien auf entsprechende Verpflichtungen Teherans hin.Irans Aussenminister Abbas Araghtschi habe bereits vor den israelischen und US-amerikanischen Angriffen Schutzmassnahmen für Atom-Material und nuklearen Geräten angekündigt, sagte Grossi. Der allfällige Transport von Atom-Materialien müsse der IAEA gemäss dem verbindlichen Inspektionsabkommen zwischen der Atombehörde und dem Iran gemeldet werden, betonte der IAEA-Generaldirektor.
Der Iran besitzt laut einem IAEA-Bericht unter anderem mehr als 400 Kilogramm Uran mit einem beinahe waffentauglichen Reinheitsgrad von 60 Prozent. Nach Angaben von Diplomaten könnten damit einige Atomwaffen hergestellt werden, falls das Material noch weiter auf 90 Grad angereichert würde. Teheran beharrt darauf, keine Atomwaffen bauen zu wollen, doch in vielen Ländern wuchs zuletzt die Sorge, dass sich die Islamische Republik immer näher an die Fähigkeit rückt, Kernwaffen bauen zu können.
Es sei notwendig, dass IAEA-Inspektoren nun die Vorräte an 60-prozentigem Uran im Iran verifizieren, sagte Grossi. Laut seinen früheren Aussagen war dieses Material in Esfahan gelagert worden, wo Israel und die USA mehrere Atomeinrichtungen bombardiert haben. Das Uran war bislang in Anreicherungsanlagen in Natans und Fordo hergestellt worden, die ebenfalls von den beiden Staaten schwer beschädigt wurden. (dpa)
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Iranische Medien: Erneuter Angriff auf Atomanlage Fordo
- 11:45 Uhr
Die stark befestigte iranische Atomanlage Fordo soll erneut zum Ziel eines Luftangriffs geworden sein. Das berichteten iranische Medien unter Berufung auf Behörden. Unklar blieb, von wem der Angriff ausgeführt wurde. Die USA hatten die tief in einem Berg verborgene Anlage Fordo in der Nacht zum Sonntag angegriffen. Der zweite Luftschlag ereignete sich jedoch während einer israelischen Angriffswelle. Eine Bestätigung aus Israel gab es zunächst nicht.
Bei dem US-Angriff in der Nacht zum Sonntag sei kein grosser Schaden entstanden, hiess es indes in einer Meldung der den iranischen Revolutionsgarden nahestehenden Nachrichtenagentur Tasnim. US-Präsident Donald Trump hatte hingegen gesagt, sie sei zerstört worden.
Auch der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, spricht in einer ersten Analyse von einer wohl schweren Beschädigung der Anlage. "Angesichts der verwendeten Sprengladung und der extremen Vibrationsempfindlichkeit der Zentrifugen ist mit erheblichen Schäden zu rechnen", sagte Grossi in einer Dringlichkeitssitzung des IAEA-Gouverneursrates. (dpa/bearbeitet von skr)
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Wadephul gegen Stopp des EU-Abkommens mit Israel
- 11:38 Uhr
Ungeachtet möglicher Verstösse Israels gegen Kooperationsprinzipien will Aussenminister Johann Wadephul am Partnerschaftsabkommens zwischen der EU und Israel festhalten. "Wir brauchen gute Beziehungen zu Israel", sagte der CDU-Politiker am Rande eines EU-Treffens in Brüssel. "Israel ist der demokratische Rechtsstaat im Nahen Osten."
Er rate davon ab, hierüber weitere formelle Diskussionen zu führen. "Wir brauchen dieses Assoziierungsabkommen und sollten es in keiner Weise in Zweifel ziehen."
Hintergrund ist ein EU-Prüfbericht, nach dem Israel mit seinem Vorgehen im Gazastreifen gegen festgelegte Grundsätze für eine enge Zusammenarbeit mit der EU verstösst. Für die Regierungen der Länder und die EU ergibt sich daraus die Frage, ob und wie sie darauf reagieren. Die Optionen reichen vom Aussetzen des Partnerschaftsabkommens bis hin zu wirtschaftlichen Sanktionen. So könnten etwa Zollerleichterungen aufgehoben und Israels Zugang zum EU-Forschungsförderungsprogramm Horizon blockiert werden. (dpa)
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EU-Aussenbeauftragte warnt vor Sperrung der Strasse von Hormus
- 11:32 Uhr
Angesichts des Krieges zwischen dem Iran und Israel hat die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas vor einer Sperrung der für den Handel wichtigen Seestrasse von Hormus gewarnt. Eine Schliessung der Schiffsroute wäre "extrem gefährlich und für niemanden gut", sagte Kallas am Rande eines Treffens der EU-Aussenministerinnen und -minister am Montag in Brüssel. "Die Bedenken, dass sich dieser Krieg ausweitet, sind enorm", betonte sie. (afp/bearbeitet von skr)
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Israelischer Minister: Teheran wird "mit beispielloser Kraft" angegriffen
- 11:30 Uhr
Israel hat nach eigenen Angaben am Montag massive Angriffe auf Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran ausgeführt. Die israelische Luftwaffe greife derzeit "mit beispielloser Kraft Ziele des Regimes und Einrichtungen der Unterdrückung durch die Region im Herzen von Teheran" an, erklärte Verteidigungsminister Israel Katz. Iranische Medien berichteten von israelischen Angriffen auf dei Stromversorgung in Teheran, was zu Stromausfällen geführt habe.
Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete von lauten Explosionen im Norden Teherans. An verschiedenen Orten stieg dichter Rauch auf. Der iranische Rote Halbmond sprach von einem israelischen Angriff in der Nähe seiner Zentrale im Norden der Hauptstadt. Die Hilfsorganisation veröffentlichte im Onlinedienst Telegram ein Video, das aufsteigenden Rausch am Ort des Einschlags zeigt. (afp/bearbeitet von skr)
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Frei sieht erhöhte Gefahr für US-Einrichtungen
- 10:20 Uhr
Kanzleramtschef
"Ich glaube, davon muss man ausgehen, darauf muss man sich auch einstellen." Die Sicherheitsbehörden in Deutschland würden aber alles dafür tun, um den Schutz dieser Einrichtungen zu gewährleisten, sagte Frei. Der Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen war bereits nach den israelischen Angriffen auf den Iran verstärkt worden.
Auch der CDU-Politiker Roderich Kiesewetter warnte vor Gefahren für die Sicherheitslage in Deutschland. "Es muss mit Anschlägen und Sabotage sowie Cyberangriffen des Terrorregimes in Teheran und seiner Handlanger gerechnet werden", sagte er dem "Handelsblatt". Eine erhöhte Terrorgefahr sieht der Vize-Vorsitzende des Geheimdienste-Kontrollgremiums des Bundestags besonders für jüdische und israelische Einrichtungen und Menschen.
Der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz rechnet zudem mit einem "erhöhten Demonstrationsaufkommen" auf Deutschlands Strassen, wie er der Zeitung sagte. Er forderte, dass der Schutz von israelischen und amerikanischen Einrichtungen angepasst wird. (dpa)
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Wadephul fordert Iran zu Gesprächen mit den USA auf
- 10:15 Uhr
Bundesaussenminister Johann Wadephul (CDU) hat den Iran erneut zu direkten Gesprächen mit den USA aufgerufen. "Wir brauchen eine Verhandlungslösung, sie ist dringender als je zuvor", sagte Wadephul am Rande eines Treffens der EU-Aussenministerinnen und -minister am Montag in Brüssel. Die USA hätten zudem die Europäer aufgerufen, sich weiter für Verhandlungen bereitzuhalten.
Wadephul hatte sich am Freitag gemeinsam mit seinen Kollegen aus Frankreich und Grossbritannien in Genf mit dem iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi getroffen und dort bereits auf Gespräche mit den USA gedrungen. "Diese Botschaft wurde da noch nicht richtig verstanden", sagte Wadephul am Montag in Brüssel. "Der Iran muss wissen: Die Welt wird nicht akzeptieren, dass er atomar bewaffnet ist." (afp/bearbeitet von skr)
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Frei informiert Fraktionschefs über Lage in Nahost
- 10:07 Uhr
Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) hat die Vorsitzenden aller Bundestagsfraktionen ins Kanzleramt eingeladen, um sie über die Lage im Nahen Osten nach den amerikanischen Luftangriffen auf den Iran zu informieren. An dem für den Vormittag geplanten Gespräch (10.15 Uhr) werde auch die AfD teilnehmen, wurde der Deutschen Presse-Agentur aus Regierungskreisen bestätigt.
"Wir stehen an der Seite der USA und Israels", sagte Frei vor den regulären Beratungen der CDU-Spitzengremien, die vor dem Treffen im Kanzleramt stattfanden. Zur Frage, ob der US-Angriff auf die iranischen Atomanlagen vom Völkerrecht gedeckt war, wollte er sich weiter nicht äussern. "Aus meiner Sicht haben wir heute noch nicht alle Informationen, die eine völkerrechtliche Einordnung wirklich abschliessend zulassen", sagte er.
"Aber tatsächlich ist es so, dass wir es ja mit einer massiven Bedrohungslage nicht nur Israels zu tun hatten, sondern wenn ein terroristisches Regime wie das Mullah-Regime im Iran im Besitz der Atomwaffe ist, dann ist es natürlich auch eine grosse Gefahr für den Weltfrieden", sagte Frei. (dpa)
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Teheran droht den USA im Staatsfernsehen mit "ernsten Konsequenzen"
- 10:06 Uhr
Teheran hat Washington nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mit Vergeltung gedroht. "Die Kämpfer des Islam werden Ihnen mit starken und gezielten (militärischen) Operationen ernste, unvorhersehbare Konsequenzen zufügen", erklärte der Sprecher der iranischen Streitkräften Ebrahim Solfaghari, am Montag im iranischen Staatsfernsehen.
"Dieser feindselige Akt wird das Spektrum der legitimen Ziele der Streitkräfte der Islamischen Republik Iran erweitern und den Weg für die Ausweitung des Krieges in der Region ebnen", fügte Zolfaghari hinzu.
Bereits am Sonntag hatte der iranische Präsident Massud Peseschkian den USA in einem Telefonat mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron "Vergeltung" für deren Angriffe auf Atomanlagen angedroht. "Die Amerikaner müssen eine Antwort auf ihre Aggression erhalten", erklärte der Staatschef laut der Nachrichtenagentur Irna in dem Telefonat. (afp/bearbeitet von lko)
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Heusgen geht nicht von Ende des Atomprogramms im Iran aus
- 09:36 Uhr
Der ehemalige Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, geht nach den Angriffen der USA auf drei Atomanlagen im Iran nicht von einer Zerstörung des iranischen Atomprogramms aus. Er teile nicht die Hoffnung, dass das Atomprogramm geschwächt oder gar zerstört worden sei, sagte Heusgen am Montag im ZDF-"Morgenmagazin".
Er glaube nicht, dass das iranische Regime und die Anreicherung von Uran "so weit geschwächt sind, dass das nicht weitergehen kann". Die Angriffe seien "auf jeden Fall risikoreich" und aus seiner Sicht nicht notwendig gewesen, sagte Heusgen. Zugleich warb er weiter für diplomatische Bemühungen. Es sei "ganz wichtig, dass die diplomatischen Beziehungen weitergehen". "Militärisch ist das nicht lösbar", warnte Heusgen. (afp/bearbeitet von skr)
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Umsturzpläne für Iran: Schah-Sohn kündigt Pressekonferenz an
- 09:34 Uhr
Der Sohn des 1979 gestürzten Schahs, der auch zu den führenden iranischen Oppositionellen gehört, will eine Pressekonferenz abhalten. Diese werde um 13 Uhr (MESZ) live gestreamt, schrieb Reza Pahlavi auf der Plattform X. Der Politiker lebt im Exil in den USA.
Pahlavi ist wegen seines einst autokratisch herrschenden Vaters umstritten. Er gilt aber derzeit als einziger Oppositionspolitiker, der über einen ausreichend hohen Bekanntheitsgrad verfügt, um die Hoffnung vieler Iraner auf einen Sturz der Mullahs anzuführen. Er hatte kürzlich bereits in einer Ansprache zum Aufstand gegen die Regierung in Teheran aufgerufen und mitgeteilt, er habe einen Plan für eine 100-tägige Übergangsphase zur Demokratie ausgearbeitet. Die Islamische Republik sei am Ende, sagte Pahlavi.
Trotz grosser Unzufriedenheit im Iran mit der aktuellen Regierung halten Beobachter Hoffnungen auf einen baldigen Umsturz aber für verfehlt. "Fakt ist, dass das Volk sich derzeit mehr vor den israelischen Raketen fürchtet, als an Aufstand zu denken", sagte ein iranischer Journalist in Teheran im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Zudem dürfte die Internetsperre in dem Land dafür sorgen, dass Pahlavi nur wenige Menschen im Iran erreicht, so die Einschätzung. (dpa/bearbeitet von skr)
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Rubio: China sollte den Iran von Sperrung der Strasse von Hormus abhalten
- 09:20 Uhr
Vor dem Hintergrund des US-Eingreifens in den Krieg zwischen dem Iran und Israel hat US-Aussenminister Marco Rubio China dazu aufgerufen, den Iran von einer angedrohten Schliessung der für den Handel wichtigen Strasse von Hormus abzuhalten. "Ich ermutige die chinesische Regierung in Peking, sie (Teheran) deswegen anzurufen", sagte Rubio am Sonntag dem Sender Fox News. Auch Peking sei für Öllieferungen auf eine weiterhin geöffnete Seeroute angewiesen.
Die Strasse von Hormus verbindet den Persischen Golf mit dem Golf von Oman, dem Arabischen Meer und dem Indischen Ozean. Rund ein Fünftel der weltweiten Ölproduktion wird täglich über diese Handelsroute transportiert. Analysten zufolge könnte Teheran die Seeroute als Vergeltung für US-Angriffe auf iranische Atomanlagen sperren.
"Es wäre wirtschaftlicher Selbstmord, wenn sie das tun", erklärte Rubio und forderte weitere Länder dazu auf, sich mit dem Thema befassen. "Es wäre eine massive Eskalation, die eine Antwort verdienen würde. Nicht nur von uns, sondern auch von anderen", fügte der US-Aussenminister hinzu.
Auch China hat die Weltgemeinschaft aufgefordert, sich stärker für eine Deeskalation einzusetzen. Die Volksrepublik rufe die internationale Gemeinschaft ausserdem auf, zu verhindern, dass die regionale Instabilität grössere Auswirkungen auf die Entwicklung der Weltwirtschaft habe, sagte Aussenamtssprecher Guo Jiakun in Peking.
Der Persische Golf und seine umliegenden Gewässer seien eine wichtige internationale Route für Güter und Energie. Sicherheit und Stabilität in der Region zu wahren, sei im Interesse der internationalen Gemeinschaft, sagte Guo. (afp/dpa/bearbeitet von skr)
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Irans Botschafter in Paris: Nicht im Krieg mit USA
- 09:12 Uhr
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen ist Teheran aus Sicht seines Botschafters in Frankreich nicht im Krieg mit den USA. "Nein, der Iran ist nicht im Krieg mit den USA", sagte Mohammed Aminnedschad im französischen Sender RTL auf eine entsprechende Frage. Aminnedschad warf den USA allerdings vor, jegliches internationales Recht gebrochen zu haben. Die USA sollten es sich ihm zufolge nicht erlauben, ein Land für "Behauptungen anzugreifen, die nicht bestätigt worden sind".
Die iranische Antwort basiere auf dem Recht zur Verteidigung, sagte der iranische Botschafter in Paris. Wann und wie diese Antwort ausfallen werde, hänge von der Entscheidung ab, die derzeit im Iran geprüft werde. (dpa)
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Iran: Wegen Spionage für Israel verurteilter Mann hingerichtet
- 08:53 Uhr
Der Iran hat nach eigenen Angaben erneut einen der Spionage für Israel beschuldigten Mann hingerichtet. Das Todesurteil sei am Montagmorgen vollstreckt worden, teilte die iranische Justiz mit. Dem Mann wurden den Angaben zufolge Verbindungen zum israelischen Geheimdienst Mossad sowie zum Fernsehsender Iran International vorgeworfen.
Der TV-Sender mit Sitz in London war vom Iran während der Protestbewegung nach dem Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam im Jahr 2022 als "terroristische Organisation" eingestuft worden. Die iranischen Behörden werfen Iran International Verbindungen zu Israel vor.
Bereits am Sonntag war im Iran nach Justizangaben ein Mann wegen des Vorwurfs der Spionage für den Mossad hingerichtet worden. Ein weiteres Todesurteil war vor einer Woche vollstreckt worden. Dem zum Tode verurteilten Mann, der 2023 festgenommen worden war, wurde ebenfalls Spionagetätigkeit für Israel zur Last gelegt. (afp)
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Israelische Armee meldet Angriffe auf militärische Ziele im Westen des Iran
- 08:14 Uhr
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Montagmorgen militärische Ziele im Westiran zerstört. 15 Kampfjets der Luftwaffe hätten "mehrere Abschuss- und Lagerstätten für Boden-Boden-Raketen neutralisiert", erklärte das Militär. Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, sie führe Angriffe auf "militärische Infrastruktur in Kermanschah" aus.
Die Angriffe beruhten den Angaben zufolge auf "präzisen Informationen" des israelischen Militärgeheimdienstes. Die israelische Armee setze ihre Bemühungen fort, "die militärischen Fähigkeiten des iranischen Regimes zu reduzieren", hiess es weiter. (afp/bearbeitet von skr)
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Trump kokettiert mit Machtwechsel im Iran
- 07:00 Uhr
US-Präsident Donald Trump hat Unterstützung für einen Wechsel der iranischen Führung signalisiert. "Es ist nicht politisch korrekt, den Begriff "Regime Change" zu verwenden", schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. "Aber wenn die derzeitige iranische Führung nicht in der Lage ist, den Iran wieder grossartig zu machen, warum sollte es dann nicht einen Regime Change geben??? MIGA!!!" Mit dem Kürzel aus vier Buchstaben spielte Trump auf seinen Slogan "Make America Great Again" ("MAGA") an – hier bezogen auf den Iran.
Die USA rechtfertigen ihre Angriffe auf iranische Atomanlagen mit der Gefahr einer nuklearen Bewaffnung Teherans. US-Aussenminister Marco Rubio hatte in einem Interview des Senders CBS erneut betont, die Angriffe hätten nicht das Ziel gehabt, die iranische Führung zu stürzen. Ähnlich hatten sich Verteidigungsminister Pete Hegseth und Vizepräsident JD Vance geäussert.
Allerdings gibt es in Trumps republikanischer Partei durchaus ein Lager, das seit Langem einen politischen Umsturz in Teheran anstrebt. So schrieb etwa der republikanische Senator Lindsey Graham auf der Plattform X, Trump habe mit seinem Beitrag bei Truth Social "wie üblich völlig recht". Graham erklärte seine Unterstützung und beendete seinen Beitrag mit dem Kürzel "MIGA". (dpa/bearbeitet von phs)
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Nordkorea verurteilt US-Angriffe auf den Iran "aufs Schärfste"
- 06:11 Uhr
Nordkorea hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen Staatsmedien zufolge "aufs Schärfste" verurteilt. Die US-Angriffe stellten "einen schweren Verstoss gegen die UN-Charta und die Achtung der Souveränität dar", zitierte die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Montag einen Sprecher des nordkoreanischen Aussenministeriums. Das international weitgehend isolierte Nordkorea verfügt Experten zufolge über Atomwaffen und setzt trotz UN-Sanktionen sein Atom- und Raketenprogramm fort - unter anderem mit Unterstützung von China und Russland. (afp)
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Netanjahu: Sind "sehr, sehr kurz" vor Erreichen unserer Ziele im Iran
- 05:47 Uhr
Israel ist nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu "sehr, sehr" kurz davor, seine Ziele im Iran zu erreichen. "Wir nähern uns Schritt für Schritt diesen Zielen und sind sehr, sehr nahe daran, sie zu erreichen", sagte er am Sonntag vor Journalisten. Wenn die Ziele erreicht seien, "wird die Operation beendet", betonte er.
Die USA hatten sich in der Nacht zum Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingeschaltet und die drei Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan mit B-2-Kampfjets und GBU-57-Bomben angegriffen, die auch unterirdische Ziele zerstören können. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth betonte, es gehe US-Präsident Donald Trump um "Frieden" und um ein Ende des iranischen Atomprogramms. (afp)
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Israels Armee: Weiterer Raketenbeschuss aus Iran
- 04:50 Uhr
Israels Armee hat neue Raketenangriffe aus dem Iran gemeldet. Die Luftabwehr sei im Einsatz, um die Gefahr abzuwehren, teilte das israelische Militär mit. In mehreren Gegenden im gesamten Land gab es während mehrerer Angriffswellen Raketenalarm, darunter in Tel Aviv und Jerusalem. Im Norden hatten mehrfach die Sirenen geheult, zuletzt bei einer Angriffswelle am Vormittag. Die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten wurde angewiesen, sich in Schutzräume zu begeben. Inzwischen durften sie diese wieder verlassen.
Such- und Rettungskräfte seien an mehreren Orten im ganzen Land im Einsatz, in denen eingeschlagene Geschosse gemeldet worden seien, teilte Israels Armee weiter mit. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.
Aus israelischen Armeekreisen hiess es, insgesamt seien fünf bis zehn Raketen aus dem Iran abgefeuert worden.
Der staatliche Stromversorger teilte mit, nach einem Raketeneinschlag in der Nähe einer wichtigen Infrastrukturanlage gebe es in einigen Orten im Süden des Landes Stromausfälle. Das Unternehmen arbeite daran, die Stromversorgung schnell wieder herzustellen. Israels Armee hatte zuvor erneut Ziele im Iran angegriffen.
Die der iranischen Revolutionsgarde nahestehende Nachrichtenagentur Tasnim meldete am Morgen, es seien in zwei Wellen Dutzende Drohnen verschiedener Art auf Israel abgefeuert worden. Später berichtete das Sprachrohr der iranischen Eliteeinheit, es seien neben Drohnen erstmals Raketen eines neuen Typs mit mehreren Sprengköpfen zum Einsatz gekommen. (dpa/bearbeitet von phs/skr)
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