München - Max Eberl lächelte nach dem klaren Bayern-Sieg im Tottenham-Test zufrieden. Der Münchner Sportvorstand fühlte sich nach dem 4:0 gegen den Europa-League-Sieger bestärkt in der Planung, dass die Transferaktivitäten des deutschen Fussball-Rekordmeisters in diesem Sommer beendet sind. Zumindest erst einmal. Der FC Bayern plant die neue Saison also ohne Neu-Nationalspieler Nick Woltemade.
"Solche Spiele wie heute tragen dazu bei, dass natürlich dann bei Entscheidungen, etwas Neues zu holen, die Hürde noch mal höher ist", sagte
Woltemade "vom Tisch"
Der 51-Jährige bekräftigte, dass es im Fall von
Dem VfB Stuttgart soll ein Betrag von mindestens 65 Millionen Euro als Ablöse vorschweben, der FC Bayern hatte Spekulationen zufolge zuletzt inklusive Bonuszahlungen 55 Millionen Euro geboten. Woltemade, der gerne den nächsten Schritt machen würde, hat in Stuttgart einen Vertrag bis 2028.
Bayern sehen keinen zwingenden Bedarf
Nach den Zugängen von
Nach Ansicht der Münchner besteht kein zwingender Bedarf für weitere Einkäufe - ausser nach Abgängen. Nur wenige Stunden nach dem Test trudelte dann prompt eine X-Nachricht des Transferexperten Fabrizio Romano ein, wonach die Bayern mit dem Saudi-Club Al-Nassr wegen
Die Personalie Woltemade wird unabhängig davon behandelt, weil der Shootingstar mit seinen 23 Jahren auch eine Investition für die Zukunft wäre. "Die Transferzeit geht ja noch ein bisschen", sagte Sportdirektor
Nach Díaz-Transfer ist "Druck heraus"
Vor allem der für rund 75 Millionen Euro vom FC Liverpool verpflichtete Kolumbianer Díaz hat nach dem geplatzten Wechsel von Florian Wirtz die Arbeit der Münchner Verantwortlichen erleichtert. "Mit Luis Díaz haben wir einen ganz wichtigen Transfer getätigt, von daher ist da der Druck heraus", sagte Freund. "Wir wollen nicht zu gross werden, wir wollen Qualität, aber auch die Chance haben, dass junge Spieler Minuten bekommen, wenn sie es sich verdienen."
Allen voran Offensivspieler
Vertragsverlängerung mit Ankündigung
Eberl signalisierte nach dem Spiel, dass Karl vor der Vertragsverlängerung in München steht. Keine 24 Stunden später vermeldeten die Bayern Vollzug. Zur Laufzeit des neuen Kontrakts, der ursprünglich bis 2026 datiert war, machten sie keine Angaben. Karl soll in der neuen Saison als Backup für Michael Olise Einsatzzeit bekommen, mit seinem Tor gegen Tottenham warb er dafür.
Berater des Talents ist Ex-Nationalspieler Michael Ballack, der im Rahmen des Testspiels auf der Ehrentribüne unweit von Eberl gesehen werden konnte.
Sieben weitere Verträge laufen indes am Ende der Saison aus. Ausser die von Hoch-Verdienern wie Leon Goretzka und Serge Gnabry auch der von Dayot Upamecano. "Upa ist auf jeden Fall ein Ziel, das wir verlängern wollen", sagte Eberl.
"... dann müssen wir nochmal neu überlegen"
Dagegen gilt der Südkoreaner Minjae Kim weiter als Verkaufskandidat. Der Innenverteidiger stand gegen Tottenham nicht in der Startelf, die in dieser Form auch beim Pflichtspielauftakt in der kommenden Woche im Supercup gegen den VfB Stuttgart auflaufen könnte. "Wir sind momentan sehr zufrieden und sehr glücklich mit dem Kader", sagte Eberl. "Aber wenn natürlich einer kommt und sagt, ich will unbedingt noch den Verein verlassen, dann müssen wir auch noch mal neu überlegen." Ob der Sportchef auch an Coman dachte, blieb offen.
Einfluss auf die Transferplanung hat auch die Reha der Langzeitverletzten Jamal Musiala (Wadenbeinbruch nach Sprunggelenkluxation), Alphonso Davies (Kreuzbandriss) und Hiroki Ito (Mittelfussbruch), die die Bayern-Bosse gegen Ende der Hinrunde zurückerwarten. "Du willst keinen dafür kaufen, weil im Oktober, November kommen alle drei wieder", sagte Eberl. "Und wenn wir dann die drei noch dabeihaben, dann haben wir einen ausgezeichneten Kader."
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Eberl scherzt über "Freifahrtschein"
In der kommenden Transferperiode im Winter muss Eberl in einer veränderten Konstellation in der Vorstandsetage arbeiten. Finanzvorstand Michael Diederich verlässt den FC Bayern Ende September. Angesprochen auf die neue Situation liess sich Eberl zu einem Scherz hinreissen. "Ich habe die Finanzen auch, ich hab' jetzt einen Freifahrtschein quasi", sagte der 51-Jährige. "Das weiss der Aufsichtsrat noch nicht. Sagt es ihm bitte nicht." © Deutsche Presse-Agentur