Im Sommer 2015 rissen sich Europas beste Klub-Adressen um Marco Reus. Wer es war und warum sich der deutsche Nationalspieler nicht aus Dortmund weglocken liess, verrät einer der Reus-Berater vier Jahre danach. Und Reus selbst erinnert sich an den Schock, als Mario Götze zu den Bayern ging.

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Inzwischen ist etwas Gras darüber gewachsen, dass Marco Reus vor seinem zweiten Abschied aus Dortmund stand. Deshalb plaudert Kai Psotta aus dem Nähkästchen. Psotta, früher Chefreporter der "Sport Bild" und in dieser Funktion Begleiter des FC Bayern München, gehört als Berater der Spieleragentur SportsTotal an und schreibt in einer Kolumne des Männermagazins "GQ" über die Bundesliga.

Psotta verrät darin, welche Optionen sein Klient Marco Reus im Sommer 2015, jenem zwischen der WM 2014 und der EM 2016, besass.

Seinerzeit stand Reus die Fussball-Welt offen. Drei Jahre zuvor für 17,1 Millionen Euro Ablöse aus Gladbach zum BVB zurückgekehrt, buhlte mit dem FC Barcelona, dem FC Arsenal London, dem AC Mailand, Paris St. Germain, Manchester United und Manchester City Europas Crème de la Crème des Vereinsfussballs um den damals 26-Jährigen.

Der FC Barcelona liess in Sachen Marco Reus nicht locker

Am hartnäckigsten sei der FC Barcelona geblieben. "Im Sommer 2015 zum Beispiel sass mein Chef Dirk Hebel im Düsseldorfer Flughafen-Hotel mit Barcelonas Raul Sanllehi zusammen", schildert Psotta. "Sechs Monate später starteten die Klubverantwortlichen der Katalanen, allen voran Robert Fernandez, einen weiteren Versuch, Reus nach Spanien zu locken." Vergeblich.

"Natürlich habe ich länger als nur einen Tag über die Angebote dieser Top-Klubs nachgedacht, alles andere wäre gelogen", zitiert Psotta Reus in seiner Kolumne. "Aber zum Schluss habe ich mich immer für meinen Verein entschieden, und das bereue ich auch bis heute zu keiner Sekunde."

Seit 2016 spielt Reus in Dortmund wieder mit Mario Götze zusammen. Der Siegtorschütze aus dem WM-Finale bereute es irgendwann, dem BVB 2013 den Rücken gekehrt zu haben.

Reus gibt zu, dass ihn Götzes Entscheidung, zu den Bayern zu gehen, sauer zurück liess: "Es war für mich schwierig zu verstehen, denn wir hatten eine gute Truppe. Und auch zwischen Mario und mir passte es."

Mario Götzes Wechsel zu den Bayern schockte Marco Reus

Reus und Götze hatten sich über die Nationalelf kennengelernt: "Dort hatte ich das Gefühl, dass wir ein gutes Duo sein könnten", blickt Reus in einem Gespräch mit DAZN zurück. "Man möchte immer mit den Besten zusammenspielen. Und Mario gehörte damals zu den Besten in unserer Mannschaft."

Spätestens seit der vergangenen Saison ist das wieder so, und Reus und Götze zählen mit ihren aussergewöhnlichen Fähigkeiten und ihrer Erfahrung zu den Stützen einer noch immer jungen und lernwilligen Truppe.

Mit Mats Hummels hat sie ihren ehemaligen Kapitän, der - wie Götze - drei Jahre nach seiner Rückkehr zum FC Bayern München auch wieder ein Borusse ist, zurück. Der 30-Jährige verbessert die Aussichten der Schwarz-Gelben, den grossen Konkurrenten aus dem Süden nach acht Jahren endlich wieder zu entthronen.

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