Nach dem Sieg von Paris Saint-Germain gegen Inter Mailand gab es in Frankreich zahlreiche Ausschreitungen mit zwei Toten und vielen Verletzten. Ein 17-Jähriger wurde erstochen, eine Frau starb nach einer Kollision mit einem Auto.

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Ein 17-Jähriger ist im Rahmen einer der landesweiten Feiern nach dem Finalsieg von Paris Saint-Germain in der Champions League erstochen worden. Der Täter sei auf der Flucht, sagte die zuständige Staatsanwältin der Nachrichtenagentur AFP.

Die Tat ereignete sich gegen 23:15 Uhr am Samstagabend in Dax im Südwesten Frankreichs nahe der Atlantikküste. Wie die ermittelnden Behörden berichteten, seien die Hintergründe unklar. Dies gelte auch für die Frage, ob es sich bei dem Opfer um einen Anhänger des Klubs gehandelt habe.

Ausschreitungen in Paris
In Paris kam es nach dem Champions-League-Sieg von PSG zu zahlreichen Ausschreitungen. © IMAGO/Bestimage/Shana Abitbol

Frau von Auto angefahren und verstorben

Laut Innenministerium gab es eine weitere tote Person. Medien schrieben von einer Frau auf einem Roller, die in Paris von Fans mit einem Auto angefahren wurde und starb. Einer vorläufigen Bilanz des Ministeriums zufolge wurden landesweit 192 Menschen verletzt. Auch 22 Sicherheitskräfte und 7 Feuerwehrleute wurden demnach bei Ausschreitungen rund um Feiern zum PSG-Triumph verletzt. 559 Menschen nahm die Polizei fest, die Mehrheit davon in Paris.

Im Departement Manche in der Normandie musste ein Polizist in ein künstliches Koma versetzt werden, nachdem er bei Feiern von einem Feuerwerkskörper verletzt worden war.

Auto fährt bei Paris in feiernde Menschenmenge

Ausserhalb von Paris fuhr laut Behördenangaben ein Auto in eine Menschenmenge, die den Sieg von PSG im südfranzösischen Grenoble feierte. Vier Menschen einer Familie wurden dabei verletzt, zwei davon schwer. Der Fahrer stellte sich und wurde festgenommen. Eine den Ermittlungen nahestehende Quelle sagte der AFP, man gehe davon aus, dass der Fahrer nicht vorsätzlich gehandelt habe.

München zieht positive Bilanz

Die Polizei München zog nach dem Champions-League-Finale in der bayerischen Landeshauptstadt eine positive Zwischenbilanz. Der überwiegende Teil der Fans aus Paris und Mailand habe sich "trotz der Brisanz des Spiels friedlich und fair" benommen, heisst es in einer Mitteilung.

Stand 0:30 Uhr am Sonntagmorgen waren im Verlauf des Einsatzes 15 Personen wegen verschiedener Delikte (u.a. Taschendiebstahl und Hausfriedensbruch) vorläufig festgenommen worden, die Zahl der angezeigten Personen betrug 64, etwa wegen Körperverletzung oder Verstössen mit Pyrotechnik. Polizeivizepräsident Christian Huber bedankte sich bei den Fans "sowie bei unseren Kooperationspartnern aus dem In- und Ausland für die professionelle Unterstützung und allen eingesetzten Kräften für ihren engagierten Einsatz".

Rund 2.000 Polizisten waren rund um das Endspiel der Königsklasse im Einsatz. Zehntausende Fans beider Mannschaften waren nach München gekommen, um das Spiel im Stadion, aber auch in Fanzonen und Kneipen zu verfolgen. (SID/dpa/bearbeitet von mak/spl)

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