Mit Spass läuft Benedikt Doll zum dritten Mal in der endenden Saison aufs Podest. Vorne zieht allerdings ein Rekordmann aus Norwegen beim Heimspiel in Oslo seine Kreise, der sein eigener Gegner ist.

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Benedikt Doll hat beim Biathlon-Saisonfinale in Oslo seinen dritten Podestplatz des Winters eingefahren. Eine Woche nach seinem Weltcup-Sieg im Einzel in Schweden blieb der 32-Jährige erneut fehlerfrei und wurde am Donnerstag im Sprint starker Dritter.

"Ich habe mich echt gut gefühlt, hatte vor allem am Berg leichte Beine", sagte ein strahlender Doll in der ARD: "Es macht echt Spass, wenn man läuferisch noch etwas drauf setzen kann." Dass er hinter Bö die zweitbeste Laufzeit hinlegte, machte ihn "glücklich" - mit einer kleinen Einschränkung: "48 Sekunden Rückstand sind viel."

Johannes Thingnes Bö überbietet eigene Bestmarke

Dass gegen Gesamtweltcupsieger einfach kein Kraut gewachsen ist, weiss Doll. Seinen 17. Saisonerfolg sicherte sich nach seiner coronabedingten Zwangspause Norwegens Superstar. Er stellte damit einen Siegrekord auf. Die alte Bestmarke des 29-Jährigen stammte aus der Saison 2018/19, als er 16-mal ganz oben stand. Zudem ist der fünfmalige Oberhof-Weltmeister der erste Skijäger, der alle Sprintrennen einer Saison (sieben) für sich entschied.

Trotz einer Strafrunde verwies der bereits als Gesamtweltcupsieger feststehende Bö, der zuvor wegen der Infektion zwei Einzelrennen verpasste, mit 23,9 Sekunden den fehlerfreien Schweden Martin Ponsiluoma auf Rang zwei.

Doll hatte nach zehn Kilometern 28,9 Sekunden Rückstand. Damit geht er aussichtsreich in die Verfolgung am 18. März (12:45 Uhr/ARD und Eurosport). Auf der anspruchsvollen Strecke verlor Doll bei trüber Witterung zwar das Fernduell mit Ponsiluoma knapp, jubeln durfte er trotzdem. Für seine Schiessleistung gab es ein Sonderlob von ARD-Experte Arnd Peiffer. "Er hat um jeden Schuss gekämpft, es ist ihm nicht entglitten. Er hat es super durchgezogen", sagte Dolls früherer Teamkollege. Dass er ausgerechnet in der kräftezehrenden Saison-Endphase die lange fehlende Präzision wiedergefunden hat, findet Sportsoldat Doll "verrückt, das hat viel mit Selbstvertrauen zu tun".

Auch Johannes Kühn bleibt ohne Schiessfehler

Das deutsche Teamergebnis rundeten der fehlerfreie Johannes Kühn als Sechster (+ 55,9 Sekunden) und Philipp Nawrath (ein Fehler/+ 1:05,9 Minuten) als Neunter ab. Roman Rees landete auf Rang 18, Philipp Horn (24.), David Zobel (26.) und Saisondebütant Lucas Fratzscher (27.) reihten sich dahinter ein. Justus Strelow (37.) blieb zwar fehlerfrei, war aber in der Loipe chancenlos.

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Die scheidende Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick und ihre Teamkolleginnen läuten mit dem Sprint am 17. März (15:20 Uhr/ARD und Eurosport) ihr Saisonende ein. Die 34-Jährige hat als Führende im Disziplin-Weltcup beste Chancen, sich das Karriereende mit der kleinen Kristallkugel zu versüssen. Am Tag darauf geht es mit den beiden Verfolgungsrennen weiter, ehe am 19. März mit den Massenstarts die Saison beschlossen wird. (dpa/sid/hau)

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