Der FC Bayern München dominiert die Bundesliga. Das 4:0 gegen den SV Werder Bremen war ein weiterer Kantersieg. Sogar eine vermeintliche Schwachstelle der Mannschaft entwickelt sich eher zur Stärke.
Sie sind einfach nicht zu stoppen. Der FC Bayern München eilt von Sieg zu Sieg. Vor allem zu Hause werden die Gegner in der Bundesliga regelrecht deklassiert. Erst das 6:0 gegen RB Leipzig, dann das 5:0 gegen den Hamburger SV, nun am Freitagabend das 4:0 gegen den SV Werder Bremen. "Es war eine dominante Vorstellung und wir müssen einfach so weitermachen", freute sich Harry Kane.
Effektiver als Ronaldo und Haaland
Der Stürmer war der grosse Erfolgsgarant. Mit seinen zwei Treffern erreichte er die Marke von 100 Pflichtspiel-Toren für den FC Bayern. Beeindruckend: Er benötigte dafür lediglich 104 Spiele. Sogar die Weltstars
"100 Tore in 104 Spielen für Bayern München – das ist sogar für mich verrückt, um ehrlich zu sein. Es ist eine Ehre, 100 Tore für diesen grossartigen Club zu erreichen. Darauf bin ich wirklich stolz", sagte
Der frühere Stürmer und heutige Sky-Experte Patrick Helmes ist tief beeindruckt. "Es gibt keine Worte dafür", sagte er. "Beeindruckend ist, dass er sich immer wieder neu beweisen will und in jedem Spiel Tore schiesst. Es waren vielleicht nicht die schwersten Tore. Aber er steht genau dort, wo er stehen muss. Er macht sehr viel richtig. Diese Gier auf das Toreschiessen ist brutal."
Treffsicher vom Elfmeterpunkt, fleissig in der Defensive
Bemerkenswert ist auch dessen Treffsicherheit vom Elfmeterpunkt. Gegen Bremen verwandelte er in der Bundesliga den 18. Elfmeter in Serie – neuer Rekord. "Den musst du mal im Training sehen", schwärmte sein Mitspieler
Trainer
Titellose Jahre haben Harry Kane hungrig gemacht
Wo die Motivation von Kane herkommt? Kompany verweist auf die vielen schwierigen Jahre bei Tottenham Hotspur. "Wahrscheinlich ist das die Frustration, weil er so viele Jahre ohne Titel war. Wenn er jetzt seine Leistung bringen, Rekorde brechen und Titel gewinnen kann, passt alles für ihn."
Ebenfalls wichtig für Bayern: Kane erteilte den Gerüchten um eine mögliche Rückkehr in die Premier League eine Absage. Darauf angesprochen, antwortete er: "Nein. Ich bin im Moment sehr happy bei Bayern. Ich habe noch zwei Jahre Vertrag. Um ehrlich zu sein, geniesse ich jede Minute hier – mit den Fans, dem Team, dem Trainer. Ich freue mich auf die weitere Saison. Hoffentlich werden wir erfolgreich sein."
Mangelnde Kaderbreite? Offenbar ein Irrtum
Doch nicht nur Kane fiel positiv auf, sondern die gesamte Mannschaft. Bislang galt die mangelnde Kaderbreite des FC Bayern als Schwachstelle. Möglicherweise ein Irrtum!
Joshua Kimmich sass gegen Bremen aufgrund einer Erkältung zunächst auf der Bank, Aleksandar Pavlovic wurde geschont. Jamal Musiala, Alphonso Davies und Josip Stanisic sind verletzt. Fünf Stammspieler fehlten also in der Startelf. Auf die Dominanz des FC Bayern hatte das keinen Einfluss.
Die Spieler aus der "zweiten Reihe" überzeugten. Rechtsverteidiger Sacha Boey stand in der jüngeren Vergangenheit aufgrund seiner Fehleranfälligkeit oft in der Kritik, glänzte aber gegen Bremen mit Zweikampfstärke und Spielverständnis.
Tom Bischof überzeugt beim Startelf-Debüt
Ähnliches trifft auf den 20-jährigen Mittelfeldspieler Bischof zu, der erstmals beim FC Bayern in der Startelf stand. Mit 95 Ballaktionen hatte er den zweithöchsten Wert hinter Dayot Upamecano, war mit 13,2 Kilometern der laufstärkste Spieler auf dem Platz und bereitete sogar den Treffer zum 4:0 für Konrad Laimer vor.
"Er hat dem Bayern-Spiel total gutgetan", lobte Helmes den Sommer-Neuzugang. "Er ist brutal präsent, ist technisch sehr sauber, hat ein gutes vertikales Passspiel, ist sehr spielstark – der hat riesiges Potenzial." Für den FC Bayern bleibt dadurch die Erkenntnis, dass die Mannschaft in der Breite besser aufgestellt ist als vielfach angenommen.
"Wir haben viel gesprochen über den Kader", weiss Trainer Kompany. "Wichtig ist für mich aber, dass ich 100-prozentiges Vertrauen in jeden Spieler habe. Wenn ein Spieler ausfällt und ein anderer die Rolle übernehmen muss, habe ich nicht das Gefühl, weniger erwarten zu müssen. Wenn wir in dieser Saison weiter erfolgreich sein möchten, müssen wir auf alle setzen. Ansonsten wird es nicht gehen."
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Kompany fokussiert sich auf die Details
Hinzu kommt, dass Kompany und die Mannschaft als Einheit zusammengewachsen sind. "Für mich ist das nun die zweite Saison. Das geht man völlig anders an als in den ersten Monaten. Es geht nicht mehr um die Basics, weil die das ohnehin verstehen. Wir können uns jetzt auf die Details fokussieren."
Ein Grund mehr dafür, dass der FC Bayern momentan nicht zu stoppen ist.