Es war ein Herzschlag-Spiel mit dem besseren Ende für die Gastgeberinnen aus der Schweiz: Das 1:1 gegen Finnland reichte zum Einzug ins EM-Viertelfinale. Und daran hatte auch Alisha Lehmann ihren Anteil.

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Es waren nur wenige Minuten, die Alisha Lehmann ihrem Team auf dem Platz im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale helfen durfte – sie wurde in der 82. Minute eingewechselt – doch sie hatte sich ganz offensichtlich vorgenommen, den Kritikern zu zeigen, dass ihre Nominierung für die Nati mehr war als eine Marketing-Entscheidung.

Und so warf sie sich in dieses Spiel und brachte gehörig Unruhe in die finnischen Abwehrreihen. In der 86. Minute profitierte sie fast von einem Fehler der finnischen Torhüterin, in der 91. Minute brachte sie einen weiteren Schuss aufs Tor, der jedoch zu zentral geriet.

Alisha Lehmann in Action
Alisha Lehmann brachte nach ihrer Einwechslung viel Unruhe in die finnischen Abwehrreihen. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler

Alisha Lehmann immer wieder Kritik ausgesetzt

Matchwinnerin wurde am Ende eine andere – die ebenfalls eingewechselte Riola Xhemaili (90.+2 Minute) erzielte in der Nachspielzeit das entscheidende 1:1 – Alisha Lehmann dürfte angesichts ihres Einsatzes dennoch ein Stein vom Herzen gefallen sein. Schliesslich hatte sich die wohl bekannteste Fussballerin dieser EM, der bei Instagram 16,8 Millionen Menschen folgen, teils heftiger Kritik ausgesetzt gesehen. Auch, weil sich viele Menschen daran stören, dass Lehmann auch bei Spielen deutlich geschminkt auftritt.

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Von TV-Expertin Carmen Höfflin bekam Lehmann schon vor dem entscheidenden Gruppenspiel der Schweiz Unterstützung. Auf die These, dass Lehmann ohne Social Media womöglich gar keine Nati-Spielerin wäre, antwortet die frühere Bundesligaspielerin bei DAZN deutlich: "Das sehe ich nicht so." Die Spielerin Lehmann und ihre Social-Media-Persönlichkeit seien voneinander zu trennen.

Alicia Lehmann
Nach dem Spiel posierte Lehmann für Selfies mit Fans. © IMAGO/Pedro Porru/SheKicks/SPP

Lehmanns Social-Media-Präsenz müsse nicht allen gefallen, meint Höffln weiter. Sie dürfe sich aber ein zweites Standbein aufbauen.

Höfflin: Warum Lehmanns Nominierung gerechtfertigt ist

Und auch die Nominierung für die EM findet Höfflin völlig verständlich – trotz geringer Einsatzzeiten bei Juventus Turin: "Ihre internationale Erfahrung ist ganz wichtig. Sie bringt auch spielerische Fähigkeiten mit, mit ihrem Tempo, ihren Dribblings und ihrer Torgefahr. Klar, die Spielzeit fehlt, aber nichtsdestotrotz ist sie nicht unbegründet nominiert."

Die Schweiz spielt am Freitag (18. Juli) ihr Viertelfinale gegen Topfavorit Spanien oder Italien. Ob Alisha Lehmann dann erneut die Chance bekommt, sich zu beweisen, wird sich zeigen. Die Diskussionen um ihre Person dürften jedoch mit ihrem Einsatz weniger geworden sein.