• Russland hat in der Nacht mit einem breit angelegten Angriff auf die benachbarte Ukraine begonnen.
  • Zahlreiche europäische Länder, die USA und Japan verurteilen die völkerrechtswidrige Invasion und versprechen Kiew Unterstützung.

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Der Westen steht an der Seite der Ukraineund verurteilt den in der Nacht begonnenen massiven Angriff Russlands auf das Nachbarland scharf. Das ist das Signal, das international einhellig zu vernehmen ist.

"Der russische Angriff auf die Ukraine ist ein eklatanter Bruch des Völkerrechts. Er ist durch nichts zu rechtfertigen. Deutschland verurteilt diesen rücksichtslosen Akt von Präsident Putin aufs Schärfste", erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einer ersten Reaktion am Donnerstamorgen.

Die Solidarität Deutschlands gelte der Ukraine und ihren Menschen. "Russland muss diese Militäraktion sofort einstellen", forderte Scholz. Die Bundesregierung wolle sich nun im Rahmen der G7, der Nato und der EU eng absprechen. "Dies ist ein furchtbarer Tag für die Ukraine und ein dunkler Tag für Europa", erklärte Scholz.

"Unsere ganze Solidarität gilt der Ukraine"

Aussenministerin Annalena Baerbock verurteilte den russischen Militäreinsatz gegen die Ukraine ebenso scharf. "Mit dem Angriff auf die Ukraine bricht Russland mit den elementarsten Regeln der internationalen Ordnung. Die Weltgemeinschaft wird Russland diesen Tag der Schande nicht vergessen", erklärte die Grünen-Politikerin. Deutschland werde gemeinsam mit Partnern reagieren. "Unsere ganze Solidarität gilt der Ukraine", schrieb Baerbock.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat entsetzt auf den russischen Angriff auf die Ukraine reagiert. "Nun ist das Unfassbare geschehen", sagte der Grünen-Politiker. "Russland greift die Ukraine an. Wir haben einen Landkrieg in Europa, von dem wir dachten, er sei nur noch in Geschichtsbüchern zu finden. Dieser Tag sei eine Zäsur für Europa und die Welt, so Habeck. Alle Kraft und Solidarität gelte der ukrainischen Bevölkerung. "Für Russland wird dieser Angriff schwere politische und wirtschaftliche Konsequenzen haben", kündigte Habeck an.

US-Präsident Joe Biden verurteilte den "unprovozierten und ungerechtfertigten" russischen Angriff auf die Ukraine in einem Gespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj verurteilt. Biden drohte mit "harten Sanktionen" und versprach "der Ukraine und dem ukrainischen Volk weiter Hilfe und Unterstützung". Die USA und ihre Verbündeten würden Russland entschlossen dafür "zur Rechenschaft ziehen", erklärte er.

Boris Johnson zeigt sich entsetzt über Angriff

Der britische Premierminister Boris Johnson äusserte sich bestürzt über den russischen Angriff auf die Ukraine. "Ich bin entsetzt über die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine", schrieb er auf Twitter. Er habe mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen, um über die nächsten Schritte zu beraten.

"Mit diesem unprovozierten Angriff auf die Ukraine hat Präsident Putin sich für einen Weg des Blutvergiessens und der Zerstörung entschieden", fügte Johnson hinzu. "Das Vereinigte Königreich und unsere Verbündeten werden entschlossen reagieren", betonte Johnson.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte ein sofortiges Ende des russischen Angriffskrieges. "Frankreich verurteilt die Entscheidung Russlands, Krieg gegen die Ukraine zu führen, aufs Schärfste", schrieb Macron auf Twitter. Frankreich sei mit der Ukraine solidarisch und an deren Seite. Gemeinsam mit seinen Partnern und Verbündeten handle Frankreich, um ein Ende des Kriegs zu erreichen.

Italiens Regierungschef Mario Draghi nannte den russischen Angriff "ungerechtfertigt und unentschuldbar". Italien stehe den Institutionen und dem Volk der Ukraine in diesem dramatischen Moment nahe. "Wir arbeiten mit den europäischen Verbündeten und der Nato daran, unverzüglich in Einheit und mit Entschlossenheit zu antworten", sagte der 74-Jährige laut einer Mitteilung. Auch Italiens Aussenminister Luigi Di Maio verurteilte den russischen Angriff am Donnerstagmorgen scharf. Er sei eine Verletzung des internationalen Rechts.

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sprach sich für eine rasche und entschlossene Antwort aus. "Wir müssen sofort auf die verbrecherische Aggression Russlands gegen die Ukraine reagieren", schrieb er auf Twitter. "Europa und die freie Welt müssen Putin stoppen", ergänzte er. Die EU müsse die schärfsten möglichen Sanktionen beschliessen. "Unsere Unterstützung für die Ukraine muss echt sein", fügte er hinzu.

EU-Ratschef Michel sichert Ukraine Solidarität zu

EU-Ratspräsident Charles Michel versicherte Selenskyj in einem Gespräch die "stärkste Solidarität" der Europäischen Union. Er habe zudem Russlands ungerechtfertigte, grossangelegte militärische Aggression gegen die Ukraine verurteilt, schrieb Michel am Donnerstagmorgen auf Twitter.

Die EU und die Gruppe der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) würden sich noch am Donnerstag auf weitere Schritte gegen Russlands "illegale Handlungen" und zur Unterstützung der Ukraine verständigen. Zugleich rief Michel den russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu auf, "diesen Krieg sofort zu beenden".

Die Spitze der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) verurteilte ebenso die russische Militäroperation. "Dieser Angriff auf die Ukraine gefährdet das Leben von Millionen Menschen. Er stellt einen schwerwiegenden Verstoss gegen das Völkerrecht und gegen Russlands Verpflichtungen dar", sagten OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid und der derzeitige OSZE-Vorsitzende, Polens Aussenminister Zbigniew Rau. "Wir fordern die sofortige Einstellung aller militärischer Aktivitäten."

Die OSZE in Wien ist das einzige regionale Sicherheitsforum, in dem Russland und westliche Länder als gleichberechtigte Staaten an einem Tisch sitzen. Mehrere ausserordentliche OSZE-Treffen in den vergangenen Tagen konnten jedoch nicht zur Deeskalation der Lage beitragen. Hunderte unbewaffnete OSZE-Beobachter überwachen die Lage in der Ostukraine.

China ruft alle Parteien zu Zurückhaltung auf

"Der russische Angriff erschüttert das Fundament der internationalen Ordnung, dass keine einseitige Änderung des Status quo mit Gewalt toleriert werden sollte", sagte der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida am Mittwoch. "Wir verurteilen Russland aufs Schärfste". Japan werde im Umgang mit dieser Krise eng mit seiner Schutzmacht USA und anderen Staaten zusammenarbeiten. Japan hatte sich zuvor den Sanktionen gegen Russland angeschlossen.

China rief hingegen alle Parteien zur Zurückhaltung auf. "China beobachtet die aktuelle Situation sehr genau", sagte eine Sprecherin des Aussenministeriums in Peking am Donnerstag bei einer planmässigen Pressekonferenz. "Wir rufen alle Parteien auf, Zurückhaltung zu üben und zu verhindern, dass die Situation ausser Kontrolle gerät", fügte sie hinzu.(dpa/mf)

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