Frankfurt/Main - Kein Jamal Musiala. Kein Marc-André ter Stegen. Kein Nico Schlotterbeck. Und jetzt auch noch kein Kai Havertz. Julian Nagelsmann muss bei seiner ersten Kaderauswahl für die WM-Saison schon wieder mehrere fixe Startelfspieler von seiner Liste streichen.
Wenn der Bundestrainer am Mittwoch (17.00 Uhr) sein erstes Personaltableau für die Qualifikation der Fussball-Nationalmannschaft zur Endrunde 2026 in Amerika benennt, wird es "ein paar Überraschungen geben", kündigte DFB-Sportdirektor Rudi Völler an.
Gut ein Jahr nach seiner tränenreichen EM-Analyse hat sich die schmerzhafte Wartezeit auf den nächsten grossen Titelangriff für
Konsequenzen aus Sommer-Enttäuschung
"Irgendwie hat man das Gefühl gehabt, ein paar Prozent haben gefehlt. Das müssen wir wieder hinbekommen, diese Härte gegen uns selbst", beschrieb DFB-Sportdirektor
Wieder kein Titel, nicht mal der kleine und die Konkurrenz deutlich voraus. Das hatte auch Nagelsmann gewurmt und zum Umdenken und Handeln veranlasst. Als erste WM-Massnahme kündigte der Bundestrainer die erneute Versetzung von Kapitän

"Stand jetzt kehrt er auf die Sechs zurück, weil er einfach einer von zwei, drei Spielern ist, der in seinem Club da immer spielen wird", sagte der 38-Jährige. Gerade im Zentrum will Nagelsmann Spieler mit Praxisnachweis haben. Man könne da nicht "gambeln", sprich zocken. "Wir müssen schauen, dass wir Spieler haben, die auf dieser Position im Rhythmus sind", erklärte er.
Völler verspricht Überraschungen
Zu anderen Umbaumassnahmen wird Nagelsmann durch die prominenten Ausfälle gezwungen - und damit auch zu Experimenten. Ein, zwei oder drei? Noch wird spekuliert, wie vielen jungen Profis zum Beispiel aus dem Kader der bei der EM erst im Finale von England unglücklich bezwungenen U21 der Bundestrainer die WM-Tür öffnet. "Es gibt Spieler, die sich aufgedrängt haben", sagte Völler. "Da sind einige dabei, da bin ich überzeugt, da wird man einige sehen bei der A-Nationalmannschaft."
Interessante Spieler gäbe es zum Beispiel in Frankfurt oder Freiburg, legte Nagelsmann eine Spur aus. Führt sie zu den jungen Eintracht-Profis Nnamdi Collins, Nathaniel Brown oder Elias Baum? Der Freiburger Verteidiger Max Rosenfelder fehlte allerdings zuletzt auch verletzt.
Paul Nebel (FSV Mainz 05) und der Gladbacher Rocco Reitz sind bekanntermassen schon auf der Kandidatenliste des Bundestrainers. Offensivmann Nick Woltemade vom VfB Stuttgart nach seinem Juni-Debüt trotz des Münchner Transferwirbels sowieso.
Die Absage von

Havertz laboriert an einer nicht genauer benannten Knieblessur. Der nächste Rückschlag für den 26 Jahre alten Arsenal-Profi, der wegen einer schweren Muskelverletzung am Oberschenkel bereits alle vier Länderspiele des Jahres 2025 verpasst hatte. Ausfälle wie diese tun Nagelsmann weh. Eine Erkenntnis ist nämlich, dass die WM-Konkurrenz viel mehr Kader-Breite hat.
Torwart-Kandidaten hat Nagelsmann trotz des erneuten Ausfalls von
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Oliver Baumann dürfte wieder die Rolle als Ersatz-Eins für die WM-Qualifikation bekommen. "Ich möchte ihm jetzt so nahelegen, dass ich wieder spielen kann oder sollte, wenn Marc nicht da ist. Aber alles nur über Leistung und nicht über Gerede", sagte der Schlussmann der TSG Hoffenheim zur anstehenden Torwartentscheidung des Bundestrainers.
Favorit in Quali-Gruppe
Die Nationalmannschaft startet am 4. September in Bratislava gegen die Slowakei in die Ausscheidungsrunde für die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada. Drei Tage später ist in Köln Nordirland der Gegner. Dritter Kontrahent in der Gruppe A ist Luxemburg. Der Gruppensieger löst das WM-Ticket direkt. Die Gruppenauslosung findet am 5. Dezember in Washington statt. © Deutsche Presse-Agentur