Die Führungsetage des FC Bayern München gibt in der Öffentlichkeit kein einheitliches Bild ab. Wie ist es zu erklären, dass unterschiedliche Meinungen kundgetan werden?
Jan-Christian Dreesen hatte eine klare Meinung, als er Anfang Juli auf einen möglichen Transfer von
Das Kuriose daran ist: Sein Vorstands-Kollege
Damit nicht genug: Eberl hatte sogar öffentlich über die mögliche Ablösesumme spekuliert. "Ist Nick Woltemade 80 Millionen Euro wert?", fragte er die umstehenden Journalisten, als er auf die die Theorie von
Kurzum: Eberl tat genau das, was sich laut Dreesen nicht gehört. Da stellt sich fast schon die Frage: Reden die Chefs beim FC Bayern überhaupt miteinander? Unstimmigkeiten in der Führungsetage ziehen sich durch die vergangenen zwölf Monate.
Unstimmigkeiten bei Wirtz, Kimmich und sicher geglaubter Meisterschaft
Beispiel
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Auch bei anderen Themen gab es Unstimmigkeiten. Hoeness erklärte bereits im November 2024, dass der FC Bayern die Meisterschaft sicher habe. Eberl schien diese Aussage nicht zu gefallen: "Ich bin aufgewacht und hätte mir auch gewünscht, dass es sicher ist. Aber es ist nicht sicher."
Wie ist es zu erklären, dass innerhalb eines Vereins immer wieser so unterschiedliche Meinungen nach aussen gegeben werden?
Matthäus glaubt, dass Eberl und Hoeness nicht alles absprechen
Der frühere Bayern-Spieler und heutige TV-Experte Lothar Matthäus hatte bereits Ende März den Verdacht geäussert, dass in der Führungsetage des Rekordmeisters nicht ausreichend kommuniziert wird.
"Ich glaube, Max Eberl und Uli Hoeness sprechen nicht alles ab", sagte er gegenüber der "Bild". "Es sieht so aus, als würde die Chemie nicht ganz stimmen, als sei es nicht so harmonisch in der Führung, wie man es sich in einem Unternehmen, das der FC Bayern ja ist, wünscht."
Sky-Experte Didi Hamann hatte sich bei "Sky 90" ähnlich geäussert: "Im Moment ist der Verein schwach. Der Aufsichtsrat und der Sportvorstand sind zu oft unterschiedlicher Meinung."
Julia Simic: "Manchmal steckt Strategie dahinter, manchmal ist es unnötig"
Julia Simic kennt den FC Bayern München gut. Von 2005 bis 2013 war sie selbst als Spielerin für den Verein aktiv. Heute begleitet sie die Geschehnisse als Sky-Expertin. "Ich glaube, auch früher unter der Führung von Hoeness und
"Es war noch nie ruhig um den Verein. Es kamen schon immer viele unterschiedliche Leute zu Wort. Manchmal stecken eine Masche oder eine Strategie dahinter. Hin und wieder ist die Kommunikation aber auch nicht einheitlich – gerade, wenn es eine unerwartete Aussage vom Tegernsee (Wohnsitz von Uli Hoeness, Anm.d.Red.) gibt", so Simic.
"Aber das ist eben der FC Bayern. Für die Medien ist das ein gefundenes Fressen. Aber ich persönlich finde das nicht so dramatisch. Ansonsten wäre es doch fast ein bisschen langweilig."
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Hainer will Eberl und Freund "in Ruhe arbeiten lassen"
Herbert Hainer, der Präsident des FC Bayern München, sieht die Führung des Vereins weiterhin gut aufgestellt. Man könne froh sein, "dass wir einen Aufsichtsrat haben, der einerseits mit Grössen aus der Wirtschaft besetzt ist und andererseits durch Uli Hoeness und Karl-Heinz Rummenigge eine enorm hohe fussballerische Kompetenz hat, auf die andere nicht ansatzweise zurückgreifen können", sagte er in einem aktuellen Interview mit der "Sport Bild". "Aufsichtsrat bedeutet: Aufsicht führen und Rat geben. Das tun wir und sind der Meinung, dass man unsere Sportliche Leitung mit Max Eberl und Christoph Freund jetzt mal in Ruhe arbeiten lassen muss", führte Hainer zudem aus.
Es bleibt spannend, ob dies gelingen wird.
Quellen:
- Interview mit Julia Simic
- sport.sky.de: Dreesen zu Woltemade: ''Da bleibt eigentlich nur ein Satz zu sagen''
- bild.de: Darum knirscht es zwischen Hoeness und Eberl!
- Sport Bild (28/2025): ''Die Gehaltsstruktur zurückzudrehen – dafür braucht man Jahre''