Nico Schlotterbeck startete seine DFB-Karriere als Elfmeter-Pechvogel. Jetzt ist er ein Hoffnungsträger für das WM-Ticket. Das Comeback nach Verletzungspause wird auch in Dortmund genau beobachtet.
Herzogenaurach/Sinsheim - Entspannt und doch konzentriert stützte sich
"Wir sind sehr froh, dass er wieder dabei ist. Er ist ein extrem wichtiger Spieler für uns", sagte Bundestrainer
Buhlen um Vertragsverlängerung
Beim Abschlusstraining plauderte Schlotterbeck angeregt mit
Angesichts des Spielortes gegen Luxemburg werden aber auch Erinnerungen an einen kuriosen und schwierigen Karrierestart des gereiften Verteidigers im DFB-Trikot wach. In Sinsheim debütierte Schlotterbeck im März 2022 und verursachte nach ansprechender Leistung in der Nachspielzeit etwas tollpatschig einen Elfmeter. Torwart Kevin Trapp parierte, so blieb es beim 2:0 im Test gegen Israel.
Kane bestraft das Elfmeter-Foul
Knapp drei Monate später gegen England, das gleiche Bild. Schlotterbeck wird wieder recht unbeholfen zum Elfmeter-Pechvogel.
Die aktuellen Beurteilungen des mittlerweile 20-maligen Nationalspielers klingen grundlegend anders. Nagelsmann ist heilfroh, dass Schlotterbeck nach fast sieben Monaten Verletzungspause und einer Knie-Operation wieder zur Verfügung steht. "Er gibt einen herausragend guten Spielaufbau und hat einen super Siegeswillen", sagte der Bundestrainer.
Italien-Auftritte in Erinnerung
Schlotterbeck ist auf dem noch holprigen WM-Weg nach Amerika ein Schlüsselspieler für den Bundestrainer. Die Erinnerung an seine tollen Auftritte im Viertelfinale der Nations League gegen Italien (2:1/3:3) im März sind noch ausreichend frisch. "Jetzt haben wir mal wieder einen linken Fuss hinten, der uns guttut", sagte Nagelsmann.
Und damit beginnt ein Problem. Natürlich würde der Bundestrainer seinen Vorzeige-Verteidiger gerne gleich maximal einsetzen gegen Luxemburg und drei Tage später im kniffligen Spiel in Belfast gegen Nordirland.
Aber aus Dortmund kommen warnende Worte von
Kovac: Keine 180 Minuten für Deutschland
"Ich denke, es ist total normal, dass man einen Spieler, der ein paar Monate verletzt war, jetzt nicht zweimal 90 Minuten spielen lassen muss", mahnte Kovac: "Zumal das erste Spiel ja auch gegen Luxemburg ist. Das, denke ich mir, können alle anderen auch soweit hinbekommen."

Das ist aus BVB-Sicht nachvollziehbar. Erst seit rund drei Wochen ist Schlotterbeck wieder im Spielbetrieb. Aber wie reagiert Nagelmann? Die Lage erlaubt nach dem Fehlstart in der WM-Qualifikation keine personellen Schonzeiten. Zumal in Antonio Rüdiger eine andere Abwehrgrösse verletzt fehlt.
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Schlotterbeck selbst ist hoch motiviert. "Wenn ich dabei bin, freue ich mich riesig darauf. Das ist eine Anerkennung. Ich habe sechs Monate keinen Fussball gespielt. Ich habe drei Spiele gemacht, und nominiert zu werden, ist eine Art Wertschätzung von Julian. Ich werde die Spiele angehen wie immer", sagte er. © Deutsche Presse-Agentur