Der Weltfussballverband Fifa hat die Kandidaten zum Weltfussballer des Jahres bekannt gegeben. Fünf deutsche Spieler sind unter den Nominierten. Zum ersten Mal seit 1991 könnte der Titel wieder nach Deutschland gehen. Wir machen den Check: Schweinsteiger, Lahm, Özil, Müller oder Neuer - wer hat die grössten Chancen?
Am 13. Januar verleiht die Fifa den Ballon d'Or - den Goldenen Ball für den weltbesten Fussballer.
Bastian Schweinsteiger
Der gebürtige Bayer ist seit Jahren einer der erfolgreichsten Fussballer in Deutschland. Jüngst absolvierte er mit gerade einmal 28 Jahren sein 100. Länderspiel. Während er mit dem DFB bisher glücklos blieb, sammelt
Bastian Schweinsteiger im Weltfussballer-Check: | |||||
Teamfaktor | Position | Charakter | Nationalmannschaft | Liga | Gesamt |
90 Prozent | 70 Prozent | 60 Prozent | 80 Prozent | 60 Prozent | 55 Prozent |
Fazit: Schweinsteiger spielt im besten europäischen Team der vergangenen Saison. Auf den Mittelfeldspieler ist stets Verlass - doch für den Titel "Weltfussballer" reicht das noch lange nicht. Der Münchner zaubert zu wenig, um aus der Masse der Fussballstars hervorzustechen.
Philipp Lahm
Er ist der Kapitän: Seit einigen Jahren führt
Philipp Lahm im Weltfussballer-Check: | |||||
Teamfaktor | Position | Charakter | Nationalmannschaft | Liga | Gesamt |
90 Prozent | 50 Prozent | 75 Prozent | 80 Prozent | 60 Prozent | 50 Prozent |
Fazit: Philipp Lahm ist Kapitän des Triple-Siegers und der deutschen Nationalmannschaft. Doch dem Verteidiger fehlt eins – das Spektakuläre, der Glanz, die Überraschungs-Momente. Deswegen wird er den Ballon d'Or nicht gewinnen.
Mesut Özil
Sein Wechsel zu Arsenal London sorgte dieses Jahr für grosses Aufsehen. Zu Recht trauert man
Mesut Özil im Weltfussballer-Check: | |||||
Teamfaktor | Position | Charakter | Nationalmannschaft | Liga | Gesamt |
50 Prozent | 90 Prozent | 40 Prozent | 80 Prozent | 75 Prozent | 40 Prozent |
Fazit: Mesut Özil ist ein herausragender Individualist und sorgt in der englischen Liga für spektakuläre Momente. Ihm fehlt jedoch ein internationaler Titel. Deswegen wird er bei der diesjährigen Weltfussballer-Wahl noch leer ausgehen.
Thomas Müller
Die Fans lieben ihn – für seine impulsive Spielweise, seine Bodenständigkeit und sein lockeres Mundwerk. Bei der WM 2010 in Südafrika wurde
Thomas Müller im Weltfussballer-Check: | |||||
Teamfaktor | Position | Charakter | Nationalmannschaft | Liga | Gesamt |
90 Prozent | 60 Prozent | 60 Prozent | 80 Prozent | 60 Prozent | 40 Prozent |
Fazit: Müller ist in der Offensive stark und als Typ sehr markant. Seine Spielweise lebt vom Arbeitseifer und Kampfgeist. Für hohe Fussballkunst ist er nicht zuständig. Das schmälert seine Chancen auf die Wahl.
Manuel Neuer
Manuel Neuer im im Weltfussballer-Check: | |||||
Teamfaktor | Position | Charakter | Nationalmannschaft | Liga | Gesamt |
90 Prozent | 30 Prozent | 60 Prozent | 80 Prozent | 60 Prozent | 20 Prozent |
Fazit: Um Weltfussballer zu werden, hat Manuel Neuer die falsche Position gewählt. Als Torwart ist er zu sehr im Hintergrund.
Die Favoriten: Ribery, Messi und Ronaldo
Die deutschen Spieler waren allesamt äusserst erfolgreich in der vergangenen Saison. Der Gewinn des Triples spricht für sich. Trotzdem sind Schweinsteiger und Co. nur Aussenseiter bei der Wahl zum Weltfussballer. Denn die vergangenen Jahre haben gezeigt: Spielwitz und spektakuläre Tricks zählen mehr als Zweikampfstärke oder exzellentes Stellungspiel. Die letzten vier Male hat Lionel Messi die Wahl für sich entschieden, dreimal wurde Cristiano Ronaldo Zweiter. Die beiden stehen für uneingeschränkten Offensiv-Drang, spektakuläre Dribblings und viele Tore. Europas Fussballer des Jahres Frank Ribery kennt sich damit gut aus – und hat gleichzeitig den Champions-League-Gewinn zu bieten. Zusammen mit Messi und Ronaldo dürfte er die grössten Chancen auf den Ballon d’Or haben. Deutschland wird wohl weiter auf den ersten Weltfussballer seit über 20 Jahren warten müssen.